Als erstes ist es wichtig, dass Betroffene unbedingt die Unfallstelle sichern und die Polizei rufen, auch wenn das Tier nicht auffindbar ist. Die Polizisten oder auch ein Jäger stellen anschließend eine Unfallbescheinigung aus, die bei der Versicherung eingereicht werden kann.
Sicherheit steht an oberster Stelle: dazu gehört das Anlegen der Warnweste aber auch das Einschalten der Warnblinkanlage und das Aufstellen eines Warndreiecks, um sich selbst und herannahende Fahrzeuge nicht in Gefahr zu bringen.
Wenn alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen sind, ist das angefahrene Wildtier zu versorgen: Sei es eine Warnweste über das tote Tier zu legen oder dieses von der Fahrbahn zu ziehen. Zweites jedoch nur, wenn das Tier klein genug ist, so dass es von der eigenen Kraft her machbar ist. Sollte das Tier noch leben, ist es ratsam Abstand zu halten. Nicht nur, weil das Tier Panik hat, sondern es kann auch ausschlagen und mit seinen Hufen Verletzungen zuführen.
Wer zahlt den Schaden - nicht jede Versicherung übernimmt die Kosten
Allgemein gilt: Bei einem Wildunfall übernimmt in den meisten Fällen die Teilkaskoversicherung die Kosten für die Reparatur am eigenen Fahrzeug. Die Haftpflichtversicherung jedoch kommt ausschließlich für Schäden Dritter auf, das heißt andere Fahrzeuge, Objekte oder auch Personen.
“Die Beweislast liegt bei mir selbst gegenüber der Versicherung”, erklärt ein Experte bei wirkaufendeinauto.de. Dies ist meistens jedoch schwieriger, wenn das Tier nicht mehr auffindbar ist, weil es beispielsweise in den Wald geflohen ist.
Neben der Ausstellung einer Unfallbescheinigung durch den Jäger oder der Polizei, empfiehlt der Expert daher, “den Unfall zu dokumentieren, möglichst mit Fotos vom Tier, dem Schaden am Auto und der Unfallstelle selbst. Auch kann es hilfreich sein, das Unfallfahrzeug bis zur Schadensregulierung nicht zu waschen.”
Verhalten bei Wildwechsel - aufmerksames Fahren und bremsbereit sein
Besonders in der Dämmerung sind Wildtiere häufig am Straßenrand zu sehen, zu erkennen an der reflektierenden Iris. Dann ist das Tempo sofort zu verringern, das Fernlicht abzublenden und zu hupen.
Dieses akustische Signal nehmen die Tiere sehr gut wahr und entfernen sich. Auch ein angepasstes Tempo, kann einen Unfall vermeiden: Wer seine Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometer auf 80 reduziert, verringert seinen Bremsweg bereits um rund 35 Meter.
Nicht nur in der Hochphase der Wildunfälle, also in den Monaten Oktober und November sowie April und Mai, sollten Autofahrer ihr Tempo den Sichtverhältnissen anpassen sondern grundsätzlich sehr aufmerksam unterwegs sein, um Unfälle zu vermeiden.
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