Die Liste der zu treffenden Vorbereitungen ist lang. Wer kein eigenes Reisemobil besitzt steht vor der Entscheidung, ob eines angeschafft werden soll oder ein Mietmobil eine Alternative ist. Dabei sind die Regelungen zum vorhandenen Führerschein zu beachten. Aber auch im Straßenverkehr und zum Übernachten sind die Tipps von wirkaufendeinauto.de hilfreich.
1. Das ideale Reisemobil für Ihren Urlaub
Setzen Sie sich bei der Planung Ihrer Reise mit den verschiedenen Reisemobilen auseinander. Das passende Modell ist abhängig von der Anzahl der Personen, der nötigen Ausstattung und Ihrem Budget. Generell wird zwischen Wohnwagen und Wohnmobilen unterschieden. Wohnwagen sind Wohnanhänger, die von einem PKW gezogen werden. Wohnmobile stellen eine fahrbare Wohneinheit mit eigenem Fahrerhaus dar. In beiden Kategorien gibt es verschiedene Typen. Zur Auswahl stehen Ihnen folgende Reisemobile:
- Wohnwagen mit verschiedenen Längen und Grundrissen
- Kastenwagen
- Campingbus
- Alkoven-Wohnmobil
- Teilintegriertes Wohnmobil
- Vollintegriertes Wohnmobil
Kastenwagen und Campingbusse sind die wendigsten Reisemobile. Bei ihnen handelt es sich um ausgebaute Kleintransporter oder -busse. Die Bauweise ist ideal für den anspruchslosen Camping-Alltag. Während Campingbusse nur die nötigste Ausstattung bieten, hat ein Kastenwagen in den meisten Fällen ein eigenes kleines Bad. Für Familien eignen sich beide Varianten nicht, da die Schlafplätze begrenzt sind. Besser und komfortabler sind da größere Wohnmobile und Wohnwagen. Allerdings verfügen alte Wohnwagen selten über eine Nasszelle.
In größeren Wohnmobilen finden mehrere Personen bequem Platz. Ein Alkovenmobil besticht mit seiner Schlafnische über dem Fahrerhaus. Dafür bietet es dem Fahrtwind mehr Angriffsfläche, das Mobil verbraucht also etwas mehr Kraftstoff. Weniger wuchtig sind teilintegrierte Wohnmobile. Das Fahrerhaus wird im Stand als Wohnfläche mitgenutzt, bleibt aber unverändert. Bei vollintegrierten Modellen ist das Fahrerhaus komplett in den Wohnbereich integriert. Schauen Sie bei allen Modellen unbedingt auf die Maße, um Tunnel, Autobahnen und Fähren sicher zu nutzen.
2. Ein Wohnmobil mieten oder kaufen
Achten Sie beim Anmieten eines Campers oder Wohnwagens auf innere und äußere Makel. Halten Sie diese vor der Reise schriftlich fest, damit vorhandene Schäden später nicht auf Sie zurückfallen. Vergessen Sie beim Check außerdem nicht das Dach! Lassen Sie sich vom Vermieter alle Details genau erklären. Neben dem Gasanschluss machen Sie sich mit den Toiletten sowie der weiteren technischen Ausstattung im Voraus vertraut.
Oft werden Gebühren für die Reinigung und eine Kaution fällig. Um solche Kosten zu meiden, rentiert es sich für Viel-Camper oftmals ein Wohnmobil gebraucht zu kaufen. Neben lokalen Händlern gibt es viele Online-Portale, bei denen Sie Angebote finden. Überlegen Sie, ob sich die Kosten für die Anschaffung lohnen oder ob ein Mietmobil Ihren Ansprüchen genügt.
Mieten Sie ein Reisemobil über private Anbieter, achten Sie darauf, dass dieses als "Selbstfahrer-Vermietfahrzeug" zugelassen ist. Ansonsten erhalten Sie keinen Versicherungsschutz, den Sie bei Unfällen dringend benötigen. Die Mietzeiträume sind generell frei wählbar, von Rabatten profitieren Sie ab einer Mietdauer von drei Wochen.
Egal, ob das Wohnmobil Ihnen gehört oder gemietet ist – prüfen Sie vor der Abfahrt immer den Reifendruck und die Beleuchtung. Sofern Sie einen Wohnwagen mieten ist es erforderlich, dass alle Spiegel und die Handbremse des Anhängers verkehrstüchtig sind. Dann steht einer spannenden Reise nichts im Wege.
Mieten oder kaufen, das sind die jeweiligen Vorteile:
Mieten | Kaufen |
---|---|
Günstige Rabatte bei langen Mietzeiten | Hohe Flexibilität |
Keine Probleme bei der Unterbringung | Keine Kaution |
Keine laufenden Kosten | Keine Aufschläge in der Hochsaison |
Große Auswahl an Modellen | Einmalige Investition |
Keine Anschaffungskosten | Individuelle Inneneinrichtung |
Wechsel möglich | Wochenendtrips lohnen sich |
Mieten:
- Günstige Rabatte bei langen Mietzeiten
- Keine Probleme bei der Unterbringung
- Keine laufenden Kosten
- Große Auswahl an Modellen
- Keine Anschaffungskosten
- Wechsel möglich
Kaufen:
- Hohe Flexibilität
- Keine Kaution
- Keine Aufschläge in der Hochsaison
- Einmalige Investition
- Individuelle Inneneinrichtung
- Wochenendtrips lohnen sich
3. Führerschein und Versicherung beim Mieten eines Campers
Haben Sie Ihren Führerschein vor 1999 erhalten, gilt er für Fahrzeuge bis zu 7,5 Tonnen. Die Fahrzeugklasse B hat ihr Limit allerdings bei 3,5 Tonnen. Mit Klasse B96 sind bis zu 4,35 Tonnen erlaubt. Klasse BE berechtigt Sie für ein Zugfahrzeug mit 3,5 Tonnen und einen Anhänger bis ebenfalls 3,5 Tonnen. Den Führerschein C1 benötigen Sie dann, wenn das Wohnmobil schwerer als 3,5 Tonnen ist. Dann sind Wohnmobile bis 7,5 Tonnen und ein Anhänger mit 750 Kilogramm inbegriffen. Bei Klasse C1E erhöht sich das erlaubte Gewicht des Anhängers auf 3,5 Tonnen.
Zum zulässigen Gesamtgewicht des Wohnmobils zählt alles, was geladen ist, inklusive Passagieren und Gepäck.
Zudem benötigen Sie eine passende Versicherung für Ihre Reise. Wichtig ist vor allem die Reisekrankenversicherung für Unfälle im Urlaub. Hier gibt es sowohl Jahres- als auch Tagesversicherungen. Schließen Sie außerdem eine Voll- oder Teilkaskoversicherung für das Wohnmobil ab. Um den Inhalt des Caravans abzusichern ist eine Inhaltsversicherung oder eine entsprechende Hausratversicherung empfehlenswert. Es gibt spezielle Versicherungssummen, die Kosten belaufen sich auf ca. 50-150 Euro pro Jahr.
Achten Sie auch darauf, in welchem Land Ihr Versicherungsschutz endet. So benötigen Sie im asiatischen Teil der Türkei die grüne Versicherungskarte. Diese beantragen Sie kostenlos bei Ihrer Kfz-Versicherung.
4. Sicherheitsregeln im Straßenverkehr
Stellen Sie bei Wohnanhängern sicher, dass er zu Ihrem Fahrzeug passt. Hier finden Sie im Fahrzeugschein die wichtigsten Angaben zur maximalen Anhängelast. Dabei handelt es sich um die Kraft, die vertikal auf die Kugel der Kupplung des Anhängers wirkt. Beachten Sie auch den Schwenkradius. Die Reisegeschwindigkeit liegt bei 90 bis 110 km/h.
Laden Sie Ihr Gepäck immer vorschriftsmäßig. Eine falsche Beladung wirkt sich negativ auf die Fahreigenschaften des Reisemobils aus. Schwere Gegenstände gehören auf den Boden über die Achsen. Sparen Sie das Heck dabei aus, da Sie Fahrzeuge mit Frontantrieb sonst falsch belasten. Achten Sie zudem darauf, dass Sie das Reisemobil auf jeder Seite gleichmäßig belasten. Nutzen Sie rutschfeste Unterlagen und Spanngurte, um die Ladung zu sichern.
Achten Sie beim Fahren und Parken auf den richtigen Abstand und bedenken Sie die Länge ihres Reisemobils oder Gespanns. So beugen Sie Unfällen und Schäden vor. Beachten Sie auch den längeren Bremsweg.
5. Übernachten mit dem Wohnmobil
In Deutschland ist es grundsätzlich zulässig, mit einem Wohnmobil eine Nacht am Straßenrand zu parken, um sich auszuruhen. Hierbei handelt es sich um den sogenannten „Gemeingebrauch“, der auf rund 10 Stunden beschränkt ist. Auch in Nachbarländern wie Belgien und Österreich ist eine Nacht „wildes Campen“ erlaubt, während in Dänemark strenge Regeln gelten. Hier ist auch das kurzzeitige Campen außerhalb von Campingplätzen untersagt.
Reservieren Sie Ihren Aufenthalt auf Camping- und Stellplätzen während der Hochsaison rechtzeitig im Voraus. Halten Sie dort unbedingt Türen und Fenster geschlossen, da die Sicherheitslüftung an der Dachluke für genügend frische Luft sorgt. So schützen Sie Ihr Gefährt vor ungebetenen Besuchern. Halten Sie für Notfälle die jeweiligen Notrufnummern und den Zündschlüssel griffbereit, um in der Lage zu sein, schnell zu reagieren.
Füllen Sie den Frischwassertank auf und entsorgen Sie das Altwasser. Hierzu stehen entsprechende Entleerungsstationen auf den Plätzen bereit. Entleeren Sie Altwasser nie in der freien Natur! Sonst schaden Sie nicht nur der Umwelt, sondern es drohen auch hohe Geldbußen. Ist kein Campingplatz in der Nähe, hilft zur Not auch eine Kläranlage auf dem Weg aus.
6. Weitere Tipps rund ums Reisen mit Campern
Neben Sicherheitsregeln, Versicherungen und Mietmodalitäten sind beim Reisen mit dem Wohnwagen oder Wohnmobil weitere Besonderheiten relevant:
- Fertigen Sie eine Kopie Ihrer Versicherungsunterlagen an, um sie im Falle eines Unfalls parat zu haben.
- Machen Sie sich vor der Fahrt mit Ihrer Reiseroute vertraut und finden Sie passende Campingplätze.
- Nehmen Sie die Routenplanung so vor, dass Sie nicht mehr als 500 Kilometer pro Tag zurücklegen. Planen Sie regelmäßige Pausen ein.
- Planen Sie Reisen in Nachbarländer wie zum Beispiel Italien, die Schweiz, Frankreich oder Österreich kommen Mautgebühren auf Sie zu.
- Achten Sie außerdem auf Umweltzonen.