Die Zukunft fährt elektrisch. Im europäischen Vergleich hinkt Deutschland mit der Elektromotorisierung noch hinterher, doch das Ziel steht fest: Bereits im Jahre 2020 sollen eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen fahren. Nicht nur leiser ist diese Alternative zu Diesel- und Benzinverbrennern, sondern auch nachhaltiger und preiswerter. Doch was bedeutet ein Elektroauto für den Alltag? Wie weit kann man mit den gängigsten Modellen fahren und was müssen Sie vor der Anschaffung beachten?
Wir haben die wichtigsten Fakten rund um das Thema Elektroautos in Deutschland und Europa für Sie zusammengetragen. Erfahren Sie, wie Sie die nächste Aufladestation finden und unter welchen Voraussetzungen sich auch ein Kauf für Sie lohnen könnte.
E-Autos im Fokus
- Europäische Länder und Städte auf dem Weg zur Elektromobilität
- Meistverkaufte Elektroautos in Europa
- Welches Land bietet die größten Steuervorteile für Elektroautos?
- Aufladestationen
- So bereitet sich Deutschland auf die Elektromobilität vor
- Sie wollen künftig auch elektrisch fahren? So gelingt der Umstieg
- Umfragen
1. Europäische Länder und Städte
auf dem Weg zur Elektromobilität
Deutschland
- 8.522 Neuzulassungen für Elektroautos im Jahr 2014
- Über 27.000 Elektroautos wurden bis August 2015 bei 80 Millionen Einwohner zugelassen
Berlin
- 3.400.000 Einwohner
- 550 Aufladestationen
- 849 Elektroautos auf 1.165.215 zugelassene PKW (Stand: Sep. 2015)
Norwegen
- 18.090 Neuzulassungen für Elektroautos in 2014 bei einer Einwohnerzahl von 5 Millionen
- Knapp 20% der verkauften Neuwagen in Norwegen sind Elektroautos
- Seit Mai 2015 beträgt die Anzahl genutzten Elektroautos 50.000 (das sind 33,1% aller zugelassenen PKW)
Oslo
- 700.000 Einwohner
- 1.400 Aufladestationen
- Von 12.304 Autos sind 6.998 elektrisch betrieben
- Die Stadt arbeitet an der Verdichtung des Netzes von Aufladestationen und plant den Neubau von 400 weiteren bis Ende 2015
Frankreich
- 7.227 Elektroautos wurden zwischen Januar und Mai 2015 neu registriert
- Über 10.000 Elektroautos wurden 2014 auf 66,3 Millionen Franzosen neu zugelassen
Groß-Paris
- 5.000.000 Einwohner
- 4.200 Aufladestationen
- Öffentliches Carsharing-Angebot Autolib’ stellt im Ballungsraum 3.305 Elektroautos zur Verfügung
- Das Umweltprogramm der Stadt sieht vor, dass 2015 weitere 200 bis 250 Aufladestationen bereitgestellt werden.
Niederlande
- 2.982 Neuzulassungen von Elektroautos im Jahr 2014.
- 8697 Elektroautos wurden bis Juli 2015 auf 17 Millionen Einwohner zugelassen
Amsterdam
- 800.000 Einwohner
- 1.300 Aufladestationen
- Von 100.000 Autos in Amsterdam sind 304 elektrisch betrieben
- Laut Amsterdamer Elektromobilitätsplan sollen bis 2018 4.000 Aufladestationen installiert werden.
2. Meistverkaufte Elektroautos in Europa
Nissan Leaf (ab 23.060 €, ohne Batterie-Miete)
- 200 km Reichweite
- Kompaktwagen
- Meistverkauftes Elektroauto weltweit
- 14.658 Käufer in Europa
- “Auto des Jahres 2011” (das erste Elektroauto, das diesen Preis gewann.)
Renault ZOE (ab 21.500 €, ohne Batterie-Miete)
- 210 km Reichweite
- Kleinwagen
- Meistverkauftes Elektroauto Frankreichs
- 11.227 verkaufte Exemplare in Frankreich 2014
(Quelle: Avere France 2014)
Tesla Model S (ab 81.800 €, Auslieferung inklusive Batterie)
- 502 km Reichweite
- Limousine
- Verkaufsbeginn: Herbst 2013
- 8.783 verkaufte Exemplare im Jahr 2014
- Elektroauto mit bisher größter Reichweite
(Quelle: Avere France 2014)
3. Welches Land bietet die größten Steuervorteile für Elektroautos?
Deutschland
- Pro angefangene kWh der angegebenen Batteriekapazität wurden bis Ende 2013 pauschal 500 Euro von den Anschaffungskosten abgezogen. Seitdem nimmt die Förderungsleistung kontinuierlich um 50 € pro Jahr ab.
- Im Jahr 2015 gekaufte Elektroautos werden für zehn Jahre von der KFZ-Steuer befreit. Auf einen Verbrennungsmotor umgerechnet entspricht das knapp 100 € im Jahr.
Norwegen
- Wegfall der 25% Mehrwertsteuer, Abgasabgaben oder der Importsteuer
- Kostenloses Parken auf kommunalen Parkplätzen, gratis Aufladestationen und gratis Beförderung mit einer Reihe von Fähren
- Benutzung von Busfahrspuren
Frankreich
- Die Förderung von Elektroautos wird in Frankreich über ein Bonus-Malus-System finanziert.
- Autos, die maximal 20g CO2 pro Kilometer ausstoßen, werden mit 6.300 € vom Staat gefördert
- Besitzer von "Spritfressern" müssen dagegen höhere Steuern zahlen.
Niederlande
- Käufer werden bis 2016 von Umsatz- und KFZ-Steuer befreit (bei Mittelklassewagen bedeutet das bis zu 8.000 € Ersparnis)
- Wer sich 2013 ein Elektroauto kaufte, konnte durch eine Förderung bis zu 75% des Ankaufspreises sparen.
4. Aufladestationen
Momentan gibt es 27.083 Aufladestationen in Europa (Stand September 2015), davon befinden sich 2.514 in Deutschland. Das dichteste Netz an Stationen weisen Nordrhein-Westfahlen mit 550, Baden-Württemberg mit 530 und Bayern mit 397 Ladestellen auf.
Standardisierung:
Derzeit konkurrieren mehrere Hersteller darum, welcher Steckertyp der Ladekabel am weitesten verbreitet wird. Die Verunsicherung der Kunden bremst den Absatz von E-Autos. Daher fordert die Europäische Kommission seine Mitgliederstaaten seit 2013 zu folgenden Maßnahmen auf:
- Bereitstellung einer Mindestanzahl von Stationen mit einheitlichem Stecker.
- Die Nutzung eines standardisierten Ladesteckers (Typ 2-Stecker “Mennekes”) in den EU-Ländern. Bisher ist in Deutschland der CCS-Stecker verbreitet.
- Das Aufladestationennetz soll zwischen 2020 und 2030 ausgebaut sein.
Apps zum Auffinden von Ladestationen:
E-Tankstellenfinder
- Gezielte Suche nach Aufladestationen über Suchfunktion
- Sortierung über Steckertyp, Volt, Fahrzeugtyp
- Von 100.000 Autos der Stadt sind 304 elektrisch betrieben.
- Export des Ladesäulen-Verzeichnisses in das eigene Navigationssystem
ChargeMap
- Findet die nächste Ladestation in Ihrer Nähe.
- Verzeichnis von über 27.500 Stationen weltweit.
5. So bereitet sich Deutschland auf die Elektromobilität vor
Im Jahre 2010 wurde die Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) gegründet. Sie ist ein Beratungsgremium der deutsche Bundesregierung und verzeichnet Mitglieder aus verschiedenen Zweigen:
- Industrie: Audi AG, Siemens AG, BMW AG, E.ON AG
- Forschung: Universität Ulm, Universität München
- Politik: Staatssekretäre Georg Schütte, Matthias Machnig, Katherina Reiche
- Verbände: IG Metall
Das Ziel der Plattform ist es, Deutschland nicht nur auf den Ausbau der Elektromobilität vorzubereiten, sondern:
- als internationalen Leitanbieter zu installieren,
- als internationalen Leitmarkt zu formen,
- die Infrastruktur bis 2020 für 1 Million geplante Fahrzeuge zu schaffen.
6. Sie wollen künftig auch elektrisch fahren?
So gelingt der Umstieg
Wirtschaftlichkeit:
Das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung hat Vollzeitpendler, welche im Großraum einer Großstadt leben, als die idealen Nutzer für Elektroautos. Zu 90% verfügt diese Nutzergruppe über einen eigenen Stellplatz vor der Haustür oder einer Garage, wo das Aufladen über die Nacht problemlos möglich wäre. So sind diese Fahrer kaum auf ein öffentliches Netz von Ladestationen angewiesen. (Stand: 2011)
Aufladen:
Mit einem Elektroauto sind Sie auf andere Weise auf eine gute Infrastruktur angewiesen. Vor der Anschaffung sollten Sie sich deswegen folgende Fragen hinsichtlich des Aufladens stellen:
- Wo befinden sich die nächsten Ladestationen in der Nähe?
- Ist das Laden bei Ihnen daheim möglich?
- Ist eine Wallbox des Autoherstellers nötig? eigener PV-Strom nötig?
- Kann eigener PV-Strom zum Laden genutzt werden?
Wo verkaufen Sie Ihr altes Auto?
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Der Alltags-Test:
Zahlreiche Testfahrten mit Elektroautos zeigen, dass Autofahrer bestimmte Gewohnheiten zunächst ablegen müssen, um mit der Innovation Elektroauto zurecht zu kommen. In der Regel stellt sich beim Fahren aber schnell eine Routine ein. Cockpit, Motor und Geräuschkulisse sind zwar ungewohnt, doch aufgrund ihrer gut durchdachten Konstruktionsweise, lernt man das Elektroauto nach ein paar Fahrten zu schätzen.
(Quelle: www.stereopoly.de)
(Quelle: www.stereopoly.de)
7. Umfragen
Was ist deutschen Käufern von Elektroautos
besonders wichtig?
- Interesse an moderner und innovativer Fahrzeugtechnologie: 79%
- Umweltaspekt: 79%
- Energiekosten: 69%
- Fahrspaß: 65%
- Nutzung eigens erzeugten Stroms: 44%
- Geringe Wartungskosten: 44%
Welche Voraussetzung muss ein Elektroauto erfüllen,
damit es für Sie interessant wird?
- Öffentliche Möglichkeiten zum Laden der Batterie: 65,8%
- Gleicher Anschaffungspreis wie konventionelle KFZ: 65,2%
- Gleiche Reichweite wie konventionelle KFZ: 59%
- Ladezeit zum vollständigen Aufladen unter 1h: 56,8%
- Gleicher Komfort wie konventionelle KFZ: 48,2%
- Gleicher Stauraum wie konventionelle KFZ: 41,7%
Welchen Mehrpreis sind Sie bereit für ein Elektroauto
der Kompaktklasse zu zahlen?
- Bis zu 3000 €: 38%
- 3000 - 5000 €: 12%
- 5000 - 10.000 €: 2%
- keinen: 48%
(Quelle: Statista 2014)