Durch Fehler beim Einparken, herabfallende Äste oder sogar durch Hagel kommt es schnell zu Dellen und Beulen am Auto. Allerdings ist nicht jeder Schaden am Auto so gravierend, dass das Fahrzeug sofort in einer Werkstatt zu reparieren ist. Bei kleineren Problemen hilft Dir auch der sogenannte Beulendoktor: ein Fachmann, welcher Dellen und Beulen ausbessert, ohne dass eine Neulackierung des Karosserieteils vonnöten ist.
Die Lösung zur Autoaufbereitung heißt in den meisten Fällen Smart Repair. Ein Beulendoktor drückt oder zieht Beulen im Blech mit Spezialwerkzeugen heraus. Diese Form der Reparatur wird in Fachkreisen auch lackschadenfreie Ausbeultechnik genannt. Um die Reparaturen fachmännisch auszuführen, ist neben den Spezialwerkzeugen eine mehrmonatige Ausbildung erforderlich. Schäden, die ein Beulendoktor beseitigt, sind:
- Hagelschäden
- Kleine Dellen
- Parkrempler
- Türkantenschläge
- Lackkratzer
1. Smart-Repair-Techniken beim Beulendoktor
Beulendoktoren arbeiten meist in Ausbeulfachbetrieben, in denen sie Blechschäden mit Hilfe spezieller Werkzeuge ganz einfach beseitigen. Ein Vorteil des Beulendoktors ist, dass die Kosten für eine Ausbesserung mittels Smart Repair besonders niedrig gehalten werden. Die Karosserieteile werden bei diesem Verfahren nicht vollständig ausgebaut, ausgebessert und wieder eingebaut. Der Beulendoktor übt das Ausbeulen punktuell aus und spart demnach Zeit und Kosten. Es gibt verschiedene Methoden der lackschadenfreien Ausbeultechnik, die der Beulendoktor anwendet:
- Dellendrücktechnik: Vor allem bei einem Hagelsturm werden viele Autos gleichzeitig Opfer von mehreren kleinen Beulen und Dellen. Ein Beulendoktor ist dann die Lösung, der mit speziell gebogenen Stangen aus Stahl sämtliche Dellen von der Blechrückseite aus gezielt herausdrückt. Um so exakt wie möglich zu arbeiten, nutzt der Beulendoktor bestimmte Lampen oder auch einen Spiegel, um Dellen und Verzerrungen genauer zu erkennen und entsprechend auszubessern.
- Klebetechnik: Etwas aufwendiger aber stark verbreitet ist die Klebetechnik, die es dem Beulendoktor ermöglicht, unzählige Bauteile am PKW auszubessern. Hierbei wird ein nach außen gewölbter Klebeknopf (Adapter) exakt in das Zentrum der Delle geklebt. Mit einem Zughammer wird dieser Adapter ruckartig so abgezogen, dass die verformte Delle zu einer Beule wird, welche wiederum einfach in die ursprüngliche Form zurückgeschlagen werden kann. Je nach Größe der Delle werden unterschiedliche Adapter verwendet. Durch die Klebetechnik werden die Kosten für den Beulendoktor so gering wie möglich gehalten.
2. Preise für die Fahrzeugaufbereitung beim Beulendoktor
Das Entfernen einer Delle, die nicht größer als zwei Zentimeter ist, kostet durchschnittlich 60 Euro. Je größer die Beule, desto teurer ist das Ausbessern. Viele Beulendoktoren arbeiten mit Lackdoktoren zusammen, sodass auch Dellen und Beulen mit kleineren Lackschäden keine allzu hohen Kosten verursachen.
Schaden | Kosten |
---|---|
Kleine Dellen bis etwa zwei Zentimeter | durchschnittlich 60 Euro |
Mittelgroße Dellen bis etwa fünf Zentimeter | durchschnittlich 80 Euro |
Große Dellen ab etwa fünf Zentimeter | etwa zwölf Euro pro Zentimeter |
Kosten beim Beulendoktor
- Kleine Dellen bis etwa zwei Zentimeter: durchschnittlich 60 Euro
- Mittelgroße Dellen bis etwa fünf Zentimeter: durchschnittlich 80 Euro
- Große Dellen ab etwa fünf Zentimeter: etwa zwölf Euro pro Zentimeter
Grundsätzlich lohnt es sich immer, eine solche Fahrzeugaufbereitung in Erwägung zu ziehen und die Kosten zu vergleichen, bevor Du Deine Versicherung zur Schadensregulierung kontaktierst. Die Preise sind oft niedriger als die langfristigen Mehrkosten, die Dir durch eine eventuelle Rückstufung in der Schadenfreiheitsklasse entstehen.
Das Beseitigen von Dellen, die größer als fünf Zentimeter sind, wird häufig stundenweise abgerechnet. Pro Zentimeter Delle kalkulierst Du im Durchschnitt zwölf Euro ein.
3. Beulen und Dellen selbst ausbessern?
Wer es sich zutraut, entfernt kleine Beulen und Dellen auch selbst. Dabei ist zu beachten, dass solche Stellen weder Knicke noch Lackschäden aufweisen. Ist der betreffende Schaden zudem von beiden Seiten zugänglich, wie es etwa bei der Motorhaube der Fall ist, ist eine Reparatur auch von Laien möglich.
Ist es zur Reparatur hingegen erforderlich, die Innenverkleidung zu entfernen oder findest Du Knicke an der beschädigten Stelle, wendest Du Dich besser an einen Beulendoktor. Gerade an Stellen, an denen zwischen Verkleidung und Karosserie weitere Technik untergebracht ist - wie etwa bei Cabriolets mit ihren Falt- oder Klappdächern - besteht die Gefahr, dass Du weiteren Schaden anrichtest.
Der Handel bietet Smart-Repair-Sets von günstig bis teuer an, die je nach Preis mehr oder weniger gut ausgestattet sind. Die wichtigsten Werkzeuge für eine selbstständige Fahrzeugaufbereitung bekommst Du aber auch im Baumarkt oder hast sie schon im Haus. Das sind Heißklebepistole, Fön, Gummihammer und Saugnapf.