Ein Fahrzeug ist jahreszeitenunabhängig stets gewissen Wettereinflüssen ausgesetzt, die Verschmutzungen an der Karosserie verursachen. Ob Salzrückstände von winterlichen Landstraßen, klebende Laubblätter im Herbst, Partikel von Blütenstaub oder Insektenreste an der Frontscheibe - ein Auto muss mehrmals im Jahr gereinigt werden. Da eine Handwäsche zum einen nur unter gewissen Umständen erlaubt ist und zum anderen einen hohen Aufwand mit sich bringt, wird in den meisten Fällen eine Fahrt durch die Autowaschanlage bevorzugt.
Da die Suche nach einer professionellen Autowaschanlage, die qualitativ hochwertige Ergebnisse liefert, vielen Autobesitzern häufig nicht ganz leicht fällt, wollen wir Ihnen mit unserem Magazin hilfreiche Tipps geben, was alles bei einer Autowaschanlage beachtet werden muss und wie diese funktioniert. Zudem erhalten Sie nützliche Informationen zu Preisen und Umweltfreundlichkeit hinsichtlich der verschiedenen Waschanlagen und klären Sie über mögliche Risiken auf, damit Ihr Auto glänzend und nicht mit Kratzern aus der Anlage fährt.
1. Wie funktioniert eine Autowaschanlage und welche gibt es?
Sobald der eigene PKW mit einer dicken Schicht aus Staub und Laubresten übersät ist und der nächste Besuch in einer Autowaschanlage ansteht, kann sich der Fahrzeugbesitzer zwischen zwei Optionen entscheiden: Zum einen gibt es die recht bekannte Autowaschstraße, bei der das Fahrzeug mit Hilfe eines Förderbandes durch die Anlage transportiert wird und sich dabei die fest montierten Bürsten vertikal und horizontal bewegen. Zum anderen gibt es die sogenannte Portalwaschanlage, bei der das Auto fest steht und sich die Bürsten drumherum bewegen. Bei dieser Variante muss man meist aus dem Fahrzeug aussteigen, was wiederum bei der Waschstraße nicht vonnöten ist.
Bei der Nutzung der Autowaschanlage sollte stets darauf geachtet werden, dass alle Fenster geschlossen sind, damit kein Wasser ins Fahrzeuginnere gelangt. Ebenso sollten eventuell vorhandene Dachboxen vom Fahrzeug entfernt und in jedem Fall die Antenne eingefahren werden. Auch Cabrios eignen sich für die maschinelle Wäsche – wer jedoch ein Stoffverdeck hat, sollte hier vorsichtiger sein. Je älter der Wagen, umso weniger sind die Dachdichtungen dem Druck vom Wasser und dem Trockengebläse gewachsen. Es gibt spezielle Cabrio-Programme, die mit einer Bürstenwäsche zugunsten weicher Textilstreifen arbeiten, so werden Kratzer vorgebeugt. Ansonsten besteht die Gefahr, dass durch die entstehenden Kräfte der Autowaschanlage Beschädigungen entstehen, für die in der Regel nicht gehaftet wird.
Experten empfehlen zudem, vorab eine oberflächliche Grundreinigung vorzunehmen und zum Beispiel die Karosserie von Blättern oder anderweitigen Schmutzpartikeln zu befreien. Wird dies zuvor nicht gemacht, müssen Autofahrer nach der Autowäsche damit rechnen, dass sich kleine Kratzer in der Lackierung gebildet haben. Denn die Bürsten arbeiten sozusagen den Schmutz, der wie Sandpapier wirkt, in die Oberfläche ein. Auch der Motorraum sollte vor der Autowäsche auf Schmutz überprüft werden, da beispielsweise Laubblätter diesen verstopfen könnten.
Berücksichtigen Sie stets die Tatsache, dass bei einer Autowaschanlage erhebliche Kräfte entstehen, die nötig sind, damit Ihr Auto lupenrein wird. Die meisten Bürsten, die in einer Autowäsche montiert werden, bestehen aus recht hartem Polyethylen und dürfen daher nicht auf viel Schmutz stoßen, da durch die Reibung Kratzer entstehen können. Viele Anlagen setzen jedoch bereits den Trend der schonenden Reinigung um, indem auf grobe Bürsten verzichtet und mit lackschonenden Schaumstoff-Schwämmen gearbeitet wird.
2. Nützliche Informationen rund um die Autowaschanlage
Bei der Wahl einer geeigneten Autowaschanlage steht primär die Frage im Raum, woran Verbraucher erkennen können, dass es sich um eine professionelle und seriöse Waschanlage handelt, die ihr Fahrzeug gründlich reinigen und dabei jedoch schonend vorgehen. Gute Waschanlagen machen schon von ihrer äußeren Erscheinung her einen sauberen und gepflegten Eindruck. Den Hinweis darüber, ob es sich um eine professionelle Autowaschanlage handelt, gibt insbesondere der Zustand der Bürsten wieder. Sind deren Fasern mit Schmutz behaftet, ist ein Schaden in der Lackierung vorprogrammiert, wobei in einem solchen Fall durchaus die Betreiber der Waschanlage haftbar gemacht werden können.
Denn es gilt: Wenn die Anlage ordnungsgemäß benutzt wurde und dennoch Schäden am Fahrzeug entstanden sind, muss der Verantwortliche der Waschanlage für den Schaden aufkommen. Weisen Sie unbedingt sofort nach dem Verlassen der Anlage auf mögliche Schäden hin, rückwirkend ist eine Klärung schwierig und wenig erfolgreich.
Die Preise für eine Autowäsche variieren je nach Anbieter und Waschprogramm und liegen zwischen 4 Euro für eine einfache Bürstenwäsche bis hin zu 20 Euro für das All-Inclusive - Luxusprogramm. Der durchschnittliche Preis in einer Autowaschanlage in Deutschland liegt bei etwa 6 Euro und umfasst eine Basiswäsche. Etwas kostspieliger ist die lackschonende Textil-Schaumwäsche, die von Experten empfohlen wird. Luxusprogramme wie eine Heißwachsbehandlung sollten nicht nur aus Kostengründen seltener vorgenommen werden, sie belasten zudem die Umwelt.
3. Autowaschanlage oder Handwäsche?
Generell gilt: Gegen eine ordnungsgemäße und vernünftige Nutzung einer Autowaschanlage spricht nichts. Ganz im Gegenteil, denn im Vergleich zur Handwäsche, die nur unter bestimmten Bedingungen durchführbar ist, gibt es bei der Reinigung durch eine professionelle Waschanlage keine Einschränkungen und die Verbraucher können sich in der Regel sicher sein, dass ihr Auto auch professionell und gründlich gereinigt wird. Wenn sich Autofahrer bei der Wahl ihrer Fahrzeugreinigung auch noch für eine Portalwaschanlage entscheiden, leisten sie einen umweltschonenden Beitrag, da der Wasserverbrauch von 120 Liter gegenüber den 600 Litern der Waschstraße geringer ausfällt.
Nichtsdestotrotz sollten alle Autohalter bewusst die Waschanlage aufsuchen und ihr Fahrzeug nicht zu häufig reinigen, um den Frischwasserverbrauch möglichst niedrig zu halten. Die meisten Anlagen fangen das Schmutzwasser bereits umweltbewusst auf, filtern dieses und verwenden es mehrmals. Dennoch ist eine handelsübliche Autowaschanlage nicht umweltfreundlich, da dem Wasser für eine gründliche Reinigung chemische Reinigungsmitteln zugesetzt werden müssen - ein Vorgang, der sich leider nicht vermeiden lässt. Aus diesem Grund sollten Sie auch auf Luxusprogramme wie Unterbodenwäsche oder Heißwachswäsche verzichten, da diese die Umwelt zusätzlich belasten.
Wir empfehlen für ein optimales und vor allem auch umweltschonendes Ergebnis eine Schaumwäsche im Hauptwaschgang. Ebenso sollte man bei der Vorwäsche in der Waschanlage Vorsicht walten lassen, denn diese ist mit Chemikalien versetzt, die unter Umständen den Lack angreifen können – eine Ausbleichung ist hier die mögliche Folge. Wer hier Schäden feststellt, muss nach § 208 Abs. 1 BGB zum einen beweisen, dass sie durch die Waschanlage, zum anderen durch den Mitarbeiter entstanden sind. Das kann meist nur geschehen, wenn eine Probe des schädigenden Reinigungswassers entnommen wird.
Kann der in der Beweispflicht stehende die Pflichtverletzung nicht eindeutig nachweisen, hat er neben dem Schaden noch Gutachterkosten. Hier bleiben nur die Optionen, sich im Vorfeld über chemische Unverträglichkeiten des Lacks zu informieren und die Waschanlage lieber einmal mehr, wenn es möglich ist, durch Handwäsche zu ersetzen.