Auto-Begriffe Glossar

Unser Auto-Glossar gibt Dir Erklärungen zu vielen Begriffen rund um Autos und Gebrauchtwagen. Ähnlich eines Auto-Lexikons bieten wir eine umfassende Stichwortsammlung für Kraftfahrzeuge: von A wie ABS bis Z wie Zylinder.

22.01.2019

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Hast Du Fragen zu Fachbegriffen, findest Du in unserem Glossar nützliche Informationen und die richtigen Antworten. Egal, ob Du mehr über die einzelnen Bestandteile des Motors wie Keilriemen, Hubraum, Rußpartikelfilter, Katalysator oder die Lichtmaschine erfahren willst oder ob Du Fragen zu den behördlichen Besonderheiten rund um den Autoverkauf wie zum Fahrzeugschein, Fahrzeugbrief oder der HU/AU hast: Das wirkaufendeinauto.de Glossar bietet die passenden Informationen. Das Begriffsverzeichnis hilft, den gesuchten Begriff schnell zu finden.


ABS - Antiblockiersystem

Das Antiblockiersystem (ABS) ist eine in Fahrzeugen verwendete Funktion zur Verbesserung der Fahrsicherheit. Das ABS sorgt dafür, dass die Autoreifen beim starken Bremsvorgang nicht blockieren und der Fahrer somit die Kontrolle über das Fahrzeug behält. Dadurch wird ein Ausbrechen des Autos beim Bremsen verhindert.

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Wie funktioniert ein ABS?

Heutzutage wird ein 4-Kanal-ABS verbaut, das alle Räder einzeln ansteuert. Jedes besitzt einen ABS-Sensor, der permanent die Drehzahl misst und die Daten an eine Recheneinheit sendet. Hier wird die Drehzahl aller Räder konstant verglichen. Sinkt bei einer Vollbremsung die Drehzahl eines Rades im Vergleich zu den anderen stärker ab, droht es zu blockieren. Hier setzt das ABS ein und gibt der Steuereinheit einen Impuls, sodass die Bremse des betreffenden Rades mit weniger hydraulischem Bremsdruck versorgt wird. Der Druck wird vermindert, bis die Drehzahl aller Räder identisch ist.

Mehrmals pro Sekunde löst das ABS automatisch die Bremse. Konkret heißt das, dass bei Verringerung der Drehzahl eines Rades die Hydraulikpumpe anläuft und Bremsflüssigkeit in den Hauptbremszylinder leitet. Als Folge wird ein Rad, das zu blockieren droht, wieder beschleunigt und gewinnt an Drehzahl, bis alle vier Räder wieder gleich laufen. Durch den Einsatz des Antiblockiersystems verlängert sich der Bremsweg auf trockener Fahrbahn zwar minimal, dennoch profitiert der Fahrer vom Erhalt der Lenkfähigkeit und behält die Kontrolle über das Auto.

ABS-Lampe leuchtet

Leuchtet die ABS-Lampe, heißt das nicht automatisch, dass das System nicht funktioniert. Oft handelt es sich um einen elektrischen Defekt am Radsensor oder eine schlechte Steckverbindung. Der Weg in die Werkstatt ist bei leuchtender ABS-Lampe aber unumgänglich, da es sich um einen Fehler des gesamten Antiblockiersystems handelt. Ist das ABS defekt, erhält das Fahrzeug keinen TÜV, weil eine sicherheitsrelevante Funktion fehlt.

Die Straßenverkehrszulassungs-
ordnung (StVZO) bezeichnet das ABS als „Automatischer Blockierverhinderer“ (ABV).

Airbag

Ein Airbag ist neben dem Sicherheitsgurt eines der wichtigsten Teile des Rückhaltesystems für Insassen eines Fahrzeugs. In einem PKW ist der Airbag ein Kunststoffsack, der sich bei einem Aufprall innerhalb von wenigen Millisekunden entfaltet. So schützt er die Insassen vor dem Aufschlagen auf Lenkrad und Armaturenbrett. Bereits 1951 hat der Erfinder Walter Linderer aus München den Airbag zum Patent angemeldet. Front-, Seiten- und Kopfairbags gehören inzwischen meist zur Serienausstattung von Automobilen.

Auch die Abkürzung SRS bezeichnet Airbags. Sie steht für den englischen Begriff „supplemental restraint system“, der mit „ergänzendes Rückhaltesystem“ zu übersetzen ist.

Funktionsweise eines Airbags

Ein Airbagsystem besteht aus dem Nylonsack, einem Gasgenerator, dem Steuergerät und Sensoren. Die Sensoren sind sowohl im Steuergerät eingebaut als auch im Fahrzeug verteilt. Drucksensoren befinden sich in der Tür, Sensoren für die Sitzposition im Fahrersitz und in den Gurtschlössern. Die Beschleunigungssensoren, die unabhängig voneinander arbeiten, lösen den Airbag ebenfalls aus. Das Steuergerät ist für den Abgleich der Sensordaten verantwortlich, die auch dann übermittelt werden, wenn aufgrund eines Unfalls kein Kontakt zur Autobatterie hergestellt werden kann.

Der Generator kann ein pyrotechnischer, ein Kaltgas- oder ein Hybridgasgenerator sein. Beim pyrotechnischen Generator wird durch einen Impuls vom Steuergerät eine Anzündeeinheit aktiviert, die einen festen Treibstoff entzündet. Dabei entstehen heiße Gase, die den Airbag füllen. Handelt es sich um einen Kaltgasgenerator, wird ein Gas unter Hochdruck gespeichert. Beim Auslösen des Airbags wird der Speicher gesprengt und das Gas strömt in das Luftkissen. Hybridgasgeneratoren besitzen sowohl einen Gasspeicher als auch eine pyrotechnische Ladung zur Gaserzeugung.

Die verschiedenen Airbag-Typen

Ein Airbag hat ausgelöst

Der Frontairbag ist der wichtigste Airbag im System. Er befindet sich in der Mitte des Lenkrads und oberhalb des Handschuhfaches auf der Beifahrerseite. Schon 15 Millisekunden nach dem Aufprall entfaltet er sich und erreicht seine volle Größe bei 50 Millisekunden.

Nach 150 Millisekunden ist er wieder vollständig entleert, ein zweites Befüllen ist nicht möglich. Fahrerairbags haben ein Volumen von 45 bis 60 Litern, Beifahrerairbags eines von 80 bis 120 Litern. Weiterhin gibt es Seitenairbags, Kopfairbags, Vorhangairbags, Knieairbags, Sitzpolsterairbags, Rücksitzairbags, Heckairbags und sogar Fußgängerairbags, die sich an der unteren Windschutzscheibe befinden.

Verletzungen durch Airbags

Bei Verletzungen, die durch den Airbag entstehen, handelt es sich um leichte Verbrennungen, Hörschäden oder Hautabschürfungen. Zudem sind bei Asthmatikern vorübergehende Beschwerden möglich. Kinder, die in rückwärtsgerichteten Kindersitzen (Babyschale) transportiert werden, dürfen bei eingeschaltetem Beifahrerairbag nicht vorn platziert werden. Ansonsten besteht bei einem Aufprall die Gefahr tödlicher Verletzungen durch den Airbag.

Was tun, wenn die Kontrolllampe leuchtet?

Wenn die Kontrolllampe länger als vier Sekunden leuchtet, blinkt oder nicht mehr ausgeht ist es wahrscheinlich, dass der Airbag defekt ist. Möglich ist aber auch ein defekter Gurtstraffer. Der Austausch eines Airbags kostet bis zu 1.500 Euro, ist aber für das Erhalten der HU-Plakette notwendig.

Laut § 4 der Ersten Verordnung zum Sprengstoffgesetz (SprengG) darf der Ein- und Ausbau des Airbags nur von geschultem Fachpersonal vorgenommen werden.

Autobatterie

Die Autobatterie ist wiederaufladbar und liefert den Strom für den Anlasser des Motors. Ebenso ist sie dafür zuständig, dass die Elektrik im Fahrzeug mit Strom versorgt wird, wenn die Lichtmaschine nicht oder zu langsam läuft. Diese wiederum lädt die Starterbatterie (Autobatterie) bei laufendem Verbrennungsmotor wieder auf, sodass das Auto jederzeit zuverlässig startet.

So arbeiten Autobatterien

Eine Autobatterie mit Starthilfekabel

Die meisten Batterien für Autos sind Flüssigkeitsbatterien, das heißt, dass sie mit einer Schwefelsäure gefüllt sind. Diese speichert elektrische Energie mittels chemisch-physikalischer Vorgänge. Der Säure-Akkumulator hat eine Lebensdauer von mehreren Jahren. Startet der kalte Motor schlecht oder kommt es zu Ausfällen im elektronischen Bereich, deutet dies auf einen beginnenden Ausfall der Autobatterie hin.

Ebenso treten Probleme häufiger im Winter auf. Die Starterbatterie ist temperaturabhängig: Je kälter sie ist, umso höher ist der Widerstand und umso geringer ist die Speicherkapazität. Die Batterie bringt nicht mehr genug Spannung auf, um den Motor zu starten. Die regelmäßige Kontrolle in einer Fachwerkstatt oder mittels Messgerät beugt Problemen vor.

Autobatterien haben eine Nennspannung (der vom Hersteller spezifizierte Wert) von 12 Volt. Wenn die Batterie leer ist, weil zum Beispiel das Licht über Nacht angelassen wurde, bleibt nur noch das Anlassen mit einem Starthilfekabel. Anschließend werden mindestens 100 Kilometer gefahren, möglichst ohne dabei weitere elektrische Verbraucher (Licht, Radio) zu nutzen. Auch bei längeren Standzeiten ist die Selbstentladung der Batterie möglich.

Da die Elektroden aus giftigem Blei und Bleiverbindungen bestehen und die Schwefelsäure stark ätzend ist, sind Batterien nach dem Batteriegesetz (BattG) nur über Händler oder Werkstätten zu entsorgen, da sie als gefährlicher Abfall gelten und eine Gefahr für Gesundheit und Umwelt darstellen.

Automatikgetriebe

Im Unterschied zum Schaltgetriebe, bei dem der Fahrer den Schalthebel selbst betätigen und den entsprechenden Gang einlegen muss, wählt das Automatikgetriebe das Übersetzungsverhältnis von der Motordrehzahl auf die Antriebsdrehzahl selbstständig. Demzufolge fällt das Kuppeln und Schalten bei einem Fahrzeug mit automatischem Getriebe weg und vereinfacht so das Fahren.

Das ist auch der Grund, warum sich viele Fahrzeugbesitzer trotz der höheren Anschaffungskosten für ein Automatikgetriebe entscheiden: Besonders Berufspendler ziehen ihren Nutzen im Stop-and-Go-Verkehr aus dem Wegfall des Schaltens, aber auch Wenigfahrer, die im Kuppeln nicht geübt sind, erhalten mehr Sicherheit, da sie ihre Konzentration auf den Verkehr richten können.

Vier Hauptbauformen von Automatikgetrieben

Der Schalthebel eines Automatikgetriebes
  • Wandlerautomatik: Eine Bauform ist die Wandlerautomatik. Hier ersetzt ein Drehmomentwandler die Kupplung beim Anfahren. Der Wandler sorgt für ein verschleißfreies Anfahren und Rangieren.
  • Automatisiertes Schaltgetriebe: Eine leichtere und preiswertere Bauform ist die der automatisierten Schaltgetriebe. Die Gänge werden nicht - wie beim normalen Schaltgetriebe - vom Fahrer eingelegt, sondern von elektrohydraulischen oder -mechanischen Elementen, die computergesteuert agieren. Das Kupplungspedal entfällt. Das geringe Gewicht und der hohe Wirkungsgrad dieser Getriebe ist oft für Sportwagen und Kleinwagen von Vorteil.
  • Doppelkupplungsgetriebe: Das Doppelkupplungsgetriebe wurde urspünglich im Motorsport eingesetzt, gehört aber inzwischen zur Serienausstattung diverser Fahrzeugtypen. Es besteht aus zwei unabhängigen Teilgetrieben, die jeweils für die geraden und ungeraden Gänge zuständig sind. Die Getriebesteuerung leitet vom Fahrzustand ab, welcher Gang als nächster geschaltet wird, sodass ein schneller und ununterbrochener Wechsel zwischen den Teilgetrieben stattfindet. Das kommt dem Kraftstoffverbrauch und dem Fahrkomfort zugute.
  • Stufenlose Getriebe: Die vierte Bauform bezeichnet das stufenlose Getriebe (CVT; „continuously variable transmission“), das dem Motor die ideale Übersetzung bietet. Beim Beschleunigen arbeitet der Motor immer mit der Drehzahl, die die maximale Leistung erbringt. So wird die Geschwindigkeit ohne jegliches Schalten geregelt, was im Stadtverkehr dem Komfort und bei Überlandfahrten dem Verbrauch dient. Bei höheren Geschwindigkeiten kommt es jedoch zu längeren Beschleunigungsphasen.

Der Schalthebel

  • P - Parkmodus: Der Motor startet, wenn der Hebel in dieser Position steht und die Bremse betätigt wird.
  • R - Rückwärtsgang: Sobald die Bremse gelöst ist, fährt das Auto rückwärts.
  • N - Neutralstellung: Es ist möglich, das Auto zu schieben.
  • D - Drive: Sobald die Bremse gelöst wird, fährt der PKW los.
  • 1: Erster Gang, manuelle Schaltung.
  • 2: Das Auto schaltet zwischen dem ersten und zweiten Gang manuell.
  • 3: Das Auto schaltet zwischen dem ersten und dritten Gang manuell.
  • S - Sportmodus: Der Motor arbeitet mit höheren Drehzahlen.
  • E - Economy: Der Motor schaltet früher hoch, um sparsamer zu arbeiten.

Dieselmotor

Einfüllstutzen für einen Dieseltank

Der Dieselmotor ist ein Verbrennungsmotor, der im Gegensatz zum Ottomotor selbst zündet. Hier wird kein zündfähiges Kraftstoff-Luft-Gemisch zugeführt, sondern stattdessen reine Luft, die sich durch den thermodynamischen Vorgang der Verdichtung auf 700 bis 900 Grad Celsius erhitzt. Der Kraftstoff wird eingespritzt und beginnt, durch die hohen Temperaturen an der Oberfläche zu verdampfen – das Dampf-Luft-Gemisch entzündet sich. Somit benötigt der Dieselmotor anders als der Ottomotor keine Zündkerzen.

Erfunden wurde der Dieselmotor 1893 von Rudolf Diesel. Der nach ihm benannte Kraftstoff Diesel ist ein Gemisch aus Kerosin, Mitteldestillatfraktionen (Gasöl) und verschiedenen Zusatzstoffen, die die Zündwilligkeit des Dieselkraftstoffes verbessern. Im Dieselkraftstoff befinden sich ebenso Paraffine, die bei niedrigen Graden Flocken bilden und zu Verstopfungen im Kraftstoffsystem führen.

Dadurch lässt sich gerade im Winter der Motor schlecht oder gar nicht mehr starten, sodass spezieller Winterdiesel nötig wird. Dieser enthält entsprechende Hilfsstoffe und einen höheren Anteil an Kerosin, um die Kälteeigenschaften zu verbessern. Alle Inhaltsstoffe sind durch die Europäische Norm EN 590 festgelegt.

Starten eines Dieselmotors

Während es früher eine gewisse Zeit dauerte, bis die Verdichtungswärme hoch genug war, um sich zu entzünden, geschieht das Vorglühen heutzutage meist unbemerkt. Nur noch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und darunter wird bei Dieselmotoren mit Direkteinspritzung (der Kraftstoff wird direkt in den Brennraum gespritzt) kurz vorgeglüht. Mit dem technischen Fortschritt ist es den Herstellern möglich geworden, den Vorglühvorgang schon bei der Öffnung von den Türen oder beim Einstecken des Zündschlüssels einzuleiten.

Laut Kraftfahrt-Bundesamt wurden im Jahr 2017 knapp 40 Prozent aller neu zugelassenen Fahrzeuge mit einem Dieselmotor betrieben. Zwar liegt der Anschaffungspreis oft höher als bei Autos mit Ottomotoren, doch ist der Verbrauch günstiger, was sich besonders bei hohen Laufleistungen bemerkbar macht. Die Kosten für Diesel lagen im Jahr 2017 im Schnitt bei 1,29 Euro je Liter. Deshalb ist der Dieselmotor vor allem für Dienstfahrzeuge beliebt.

Differentialsperre

Schalter für die Differentialsperre

Differentialgetriebe, die einen Antrieb und zwei Abtriebe haben, sorgen dafür, dass die Räder an der angetriebenen Achse des PKW mit unterschiedlichen Drehzahlen arbeiten können. Das ist besonders in Kurven wichtig, denn das Rad, das sich in der Kurve außen befindet, hat eine längere Strecke als das innere Rad zurückzulegen. Die Getriebe befinden sich normalerweise zwischen den Rädern der entsprechenden Achse – bei Frontantrieb auf der Vorder-, bei Heckantrieb auf der Hinterachse.

Im Gelände oder bei Eisglätte und Schnee kann es jedoch zu Problemen mit den Differentialen kommen. Einzelne Räder können durchdrehen, während sich die anderen nicht bewegen. Für solche Fälle gibt es Differentialsperren, die durch eine feste Verbindung der Räder einer Achse das Durchdrehen verhindern. Man unterscheidet hierbei zwischen Quer- und Längsdifferentialsperre, je nachdem, welche Räder auf welchen Achsen miteinander verbunden sind.

Verschiedene Typen von Differentialsperren

Die Längsdifferentialsperre gibt es nur für Allradantrieb, die Querdifferentialsperre richtet sich nach Front- oder Heckantrieb. Sobald die Differentiale blockiert sind, ergibt sich durch den gleichmäßigen Abrieb und den zusätzlichen Widerstand der Räder ein Mehrverbrauch. Zudem müssen die Sperrdifferentiale einem regelmäßigen Ölwechsel unterzogen werden, während das bei offenen Differentialen wegfällt.

Es gibt verschiedene Formen von Differentialsperren. Sperren mit speziellen Reiblamellen, die über Druckplatten aufeinander gepresst werden und somit in ihrer Wirkung flexibel sind, bezeichnet man als Lamellen-Sperrdifferential. Sie werden besonders im Motorsport eingesetzt. Torsendifferentiale sperren die Radachse nicht ganz, sondern schieben das Antriebs-Drehmoment zwischen den Rädern hin und her. Auf diese Weise ist das Differential offen und wird nur gesperrt, wenn ein Rad keinen Grip hat.

Hält die Drehzahldifferenz ab einem bestimmten Punkt länger an, werden diese durch Viskosperren gesperrt. Durch ein spezielles Öl, das seine Viskosität verändert, wird das Differential variabel gesperrt. Der Nachteil hierbei ist, dass die Sperrung erst nach kurzer Verzögerung erfolgt. Bei elektronischen Differentialsperren werden über eine Software alle relevanten Elemente wie Geschwindigkeit, Drehzahlen oder Pedalstellung überwacht und gesteuert.

ESP

Leuchte des ESP im Cockpit

ESP steht für das Elektronische Stabilitätsprogramm. Erstmals wurde es im Jahr 1995 in den Fahrzeugen der Mercedes S-Klasse eingesetzt. Von der Firma Bosch exklusiv für diesen Fahrzeugtyp entwickelt, hilft es dabei, das Fahren sicherer zu machen. ESP ist ein eingetragenes Warenzeichen der Daimler AG. Das System wird mit ähnlicher Technik auch von anderen Automobilherstellern genutzt. Diese nutzen jedoch einen anderen Namen für ihr Produkt:

  • Chevrolet: ESC
  • Alfa Romeo: VDC
  • BMW und Mazda: DSC
  • Mitsubishi: MASC
  • Honda: VSC

Das Elektronische Stabilitätsprogramm stabilisiert das Auto in kritischen Situationen. Durch gezieltes Bremsen einzelner Räder wird die Schleudergefahr erheblich verringert. Zahlreiche Sensoren, die sich an den Rädern befinden, senden mehr als 100 Mal in der Sekunde Informationen. Ein Steuersystem erfasst die Daten zum Lenkwinkel und die Motorendrehzahl des Fahrzeugs.

So wird in einer bedenklichen Lage Einfluss auf jedes einzelne Rad genommen und die Geschwindigkeit verringert, sodass das Auto in der Spur bleibt. Untersteuert das Fahrzeug bei einer Kurvenfahrt, so greift das ESP ein und das kurvenäußere Vorderrad wird abgebremst. Beim Übersteuern des Fahrzeuges wird entsprechend das kurveninnere Hinterrad abgebremst. Mit dieser Bremstechnik besitzen alle vier Räder immer genügend Bodenhaftung.

Komme ich mit defektem ESP durch den TÜV?

Am 1. April 2006 trat in Deutschland die neue Verordnung zur erweiterten Hauptuntersuchung (HU) für sicherheitsrelevante elektronische Baugruppen in Kraft. Seit diesem Zeitpunkt werden erstmals auch elektronische Systeme wie ABS, ESP oder Airbags begutachtet. Am Preis für die HU hat sich dabei nichts geändert. Allerdings kann es für den Fahrzeugbesitzer teuer werden, wenn Mängel an verkehrssicherheits- und umweltrelevanten Systemen festgestellt und zu beheben sind. Mittlerweile haben 80 Prozent der in Deutschland verkauften Neuwagen ein ESP serienmäßig.

Kann das ESP ausgeschaltet werden?

Nicht in jeder Situation ist das ESP gewollt oder erwünscht. Einige Hersteller bieten die Möglichkeit, das ESP bis zum nächsten Motorstart auszuschalten. Beispielsweise beim Anfahren am Berg mit Schneeketten ist das ESP unvorteilhaft, da die Räder nicht greifen können und das Fahrzeug nicht vorwärts kommen würde.

eVB-Nummer

Grafik eines Klemmbretts mit Auto

Die elektronische Versicherungsbestätigung (eVB) dient bei einem Fahrzeug in erster Linie als Nachweis über einen bestehenden Versicherungsschutz. Ohne diesen wird ein Fahrzeug in Deutschland nicht zugelassen. Die siebenstellige eVB-Nummer, die jeweils aus Ziffern und Buchstaben besteht (Beispiel: P1A73O2), ist bei der Zulassungsbehörde vorzulegen, wenn Änderungen zum Auto angezeigt werden. Zu diesen zählen üblicherweise:

  • Neuzulassung
  • Fahrzeugwechsel
  • Neues Kennzeichen bei Umzug
  • Ummeldung auf einen anderen Halter
  • Wiederzulassung bei zuvoriger Stilllegung

Demnach ist für jedes zugelassene Fahrzeug eine elektronische Versicherungsnummer beim Kraftfahrtbundesamt hinterlegt. Nach Beantragung bei einer Versicherungsgesellschaft ist die eVB-Nummer bei normalen Autokennzeichen sechs Monate lang gültig. Wird die Nummer in dieser Zeit nicht genutzt, wird sie automatisch ungültig und verursacht keine Kosten, weil sie bei den Versicherungen gebührenfrei erhältlich ist. Jede eVB-Nummer ist nur ein einziges Mal gültig und ist sowohl schriftlich als auch online zu beantragen.

Muss man die eVB-Nummer für Kurzzeitkennzeichen beantragen?

Für Kurzzeitkennzeichen, die eine maximale Gültigkeitsdauer von 5 Tagen besitzen, ist ebenfalls eine eVB-Nummer zu beantragen und bei der Zulassungsstelle vorzulegen. Im Unterschied zur gebührenfreien Variante bei normalen Kennzeichen kostet die eVB-Nummer für Kurzzeitkennzeichen etwa 30 Euro. Wird das Auto nach der Überführungsfahrt anschließend bei derselben Versicherung voll versichert, entfallen die Kosten für die eVB-Nummer, weil sie mit dem zukünftigen Tarif verrechnet werden.

Fahrgestellnummer

Dokument mit Feld für die Fahrzeug-Identifizierungsnummer

Die Fahrgestellnummer ist der im allgemeinen Sprachverbrauch verwendete Begriff für die Seriennummer eines Autos, mit der das Kraftfahrzeug eindeutig identifiziert werden kann. Die Bezeichnung Fahrgestellnummer ist jedoch schon seit Beginn der 1980er Jahre überholt. Durch die EU-Verordnungen 76/114/EWG und 78/507/EWG heißt diese Seriennummer richtigerweise Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN) oder im englischen Sprachraum auch vehicle identification number (VIN). Alle Begriffe bezeichnen jedoch dieselbe 17-stellige-Ziffer zur eindeutigen Identifizierung des Autos.

Die Fahrzeug-Identifizierungsnummer findet sich sowohl im Fahrzeugschein unter dem Buchstaben E, als auch auf dem Fahrzeugbrief. Zur Überprüfung und eindeutigen Zuordnung zum Kraftfahrzeug ist sie außerdem direkt am Auto angebracht. Häufig steht sie auch im Motorraum, Kofferraum oder an der rechten Fahrzeughälfte.

Die Fahrzeugidentifikationsnummer prüfen

Wie kann man als Privatperson die Fahrgestellnummer entschlüsseln? Der Zifferncode besteht aus einer Herstellerkennung, einem herstellerspezifischen Schlüssel und einer häufig vom Baujahr abhängigen, fortlaufenden Chiffre. Verwendet werden die arabischen Ziffern von 0 bis 9 und alle lateinischen Buchstaben, mit Ausnahme von I, O und Q aufgrund der Verwechslungsgefahr mit den Zahlen 0 und 1 und den Umlauten Ä, Ü und Ö.

Die ersten 3 Stellen der 17-stellige Identifizierungsnummer umfassen den Welt-Herstellercode, zum Beispiel WBA für BMW, VSS für Seat oder WVW für Volkswagen. Die nächsten sechs Stellen kodieren den fahrzeugbeschreibenden Teil und der Rest gilt als fortlaufende Nummer.

Beispiel für die Fahrzeug-Identifizierungsnummer bei Volkswagen: WVWZZZ1JZ3W386752

  • W: Herstellungsland Deutschland
  • VW: Hersteller Volkswagen
  • ZZZ: Bleiben in diesem Beispiel ungenutzt
  • 1J: Modellbezeichnung (hier Bora)
  • 3: Modelljahr 2003
  • W: Herstellungsort Wolfsburg
  • 386752: Nummer des im Modelljahr 2003 hergestellten Bora

Fahrsicherheitstraining

Pylonen stehen für ein Fahrsicherheitstraining bereit

Ein Fahrsicherheitstraining ist ein spezieller Kurs für Fahrer, der zur allgemeinen Verkehrssicherheit beitragen soll. Der Grundstein hierfür wurde Anfang der 70er durch den ADAC, verschiedene Automobilhersteller und Verkehrswachten gelegt. Das Fahrsicherheitstraining hat zum Ziel, Gefahren und Risiken im Straßenverkehr rechtzeitig zu erkennen, einzuordnen und zu vermeiden. Die Teilnehmer lernen ihre Fahrzeuge besser kennen und können diese effektiver beherrschen.

Zudem werden sie für die Wirkungsweise der Technik (zum Beispiel ABS oder ESP) sensibilisiert. Das Fahrsicherheitstraining findet in einem dafür vorgesehenen künstlichen Bereich statt, dem Fahrsicherheitszentrum. Auf diesem Übungsplatz werden mehrere Situationen simuliert, zu denen etwa Aquaplaning auf nasser Straße zählt.

Formen eines Fahrsicherheitstrainings

Fahrsicherheitstrainings werden hauptsächlich für PKW angeboten, aber auch für andere Fahrzeuge wie Motorrad, LKW, Bus, Geländewagen oder Einsatzwagen gibt es Kurse, die die Fahrsicherheit erhöhen. Es gibt verschiedene Level, zwischen denen der Autofahrer wählt. Diese richten sich nach dem Kenntnisstand des PKW-Fahrers. Der ADAC bietet beispielsweise fünf Trainingsmöglichkeiten an:

  • Kompakt-Training
  • Basis-Training
  • Intensiv-Training
  • Aufbau-Training
  • Perfektionstraining

Die verschiedenen Stufen unterscheiden sich jeweils in der Dauer des Kurses beziehungsweise in den Übungsmöglichkeiten. Autofahrer sollen lernen, Hindernissen auszuweichen, die Wirkung der Fliehkräfte in Kurven und bei Slalomfahrten einzuschätzen und sich beim Ausbrechen des Fahrzeugs richtig zu verhalten. Zu einem Fahrsicherheitstraining gehört ebenfalls ein theoretischer Teil, in dem über Fahrphysik, Fahrzeugtechnik und Bremstechniken informiert wird.

Preise für Fahrsicherheitstrainings

Die Kosten für ein Fahrsicherheitstraining sind vom Anbieter abhängig. Beim ADAC kostet ein Basis-Training für acht Stunden 109 Euro für Mitglieder und 125 Euro für Nicht-Mitglieder. Gegebenenfalls wird ein Aufpreis am Wochenende fällig (Stand Februar 2019). Das achtstündige Fahrsicherheitstraining am Nürburgring erhebt Gebühren in Höhe von 189 Euro. Zusätzlich gibt es einen Wochenend- und Feiertagsaufschlag von 20 Euro. Die Verkehrswacht nimmt im Fahrsicherheitscentrum Rheinberg 75 Euro pro viereinhalbstündigem Kompakt-Training. Das eintägige Intensiv-Training kostet 140 Euro am Wochenende und an Feiertagen, in der Woche 115 Euro.

Vorteil bei Versicherung und Probezeit?

Einige Versicherungen bieten gerade jungen Autofahrern Vergünstigungen an, wenn diese an einem Fahrsicherheitstraining teilnehmen. So werden sie in der Schadenfreiheitsklasse höher eingestuft. Aber auch geübte Fahrer profitieren je nach Anbieter von Rabatten bei Haftpflicht- und Kaskoversicherungen. Die Probezeit kann durch die Teilnahme an einem Fahrsicherheitstraining nicht verkürzt werden. Hierfür sind spezielle Fortbildungsseminare für Fahranfänger notwendig, die meist von Fahrschulen angeboten werden.

Fahrzeugbrief

Dokumenten-Etui mit Autoschlüssel

Der heute unter Zulassungsbescheinigung Teil II geführte Fahrzeugbrief ist eine amtliche Urkunde, die die Zulassung eines Fahrzeugs im öffentlichen Verkehr bescheinigt. Ohne die Zulassungsbescheinigungen Teil I (Fahrzeugschein) und Teil II sowie Kennzeichenschilder darf das Fahrzeug laut § 3 der Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV) nicht in Betrieb genommen werden. In dem Fahrzeugbrief sind alle relevanten Informationen zum Auto vermerkt. Dazu gehören

  • die Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN)
  • die Bescheinigung über die Betriebserlaubnis
  • die Herstellerschlüsselnummer (HSN)
  • die Typschlüsselnummer (TSN)
  • Schadstoffschlüssel

Die FIN wird vom Hersteller des Fahrzeugs vergeben, die Betriebserlaubnis erteilt die zuständige Zulassungsbehörde, wenn die Zulassungsvorschriften der EU mit dem Auto übereinstimmen. Über die jeweilige Schadstoffklasse klärt der Schadstoffschlüssel auf. Zudem beinhaltet der Fahrzeugbrief alle Daten zu den bisherigen Eigentümern des Fahrzeugs. Die Person, die hier verzeichnet ist, ist über das Auto verfügungsberechtigt, das heißt, das nur sie juristisch in der Lage ist, den PKW an-, um- und abzumelden oder ihn zu verkaufen.

Die Zulassungsbescheinigung Teil II ist im Gegensatz zum Fahrzeugschein nicht im Auto aufzubewahren. Versicherungen können hier sogar im Falle eines Diebstahls Leistungen verweigern, da es sich um grobe Fahrlässigkeit handelt. Ist der Wagen finanziert, wird der Fahrzeugbrief in den meisten Fällen beim zuständigen Kreditinstitut hinterlegt. Wenn das finanzierte Auto um- oder angemeldet wird, wofür der Fahrzeugbrief notwendig ist, schickt ihn die Bank in der Regel an die Zulassungsstelle. Auch der Verkauf des PKW ist möglich.

Ist der Fahrzeugbrief nicht mehr auffindbar oder wurde er gestohlen, ist der Verlust laut FZV § 12 sofort der zuständigen Zulassungsbehörde zu melden und ein Ersatzdokument zu beantragen. Dafür ist neben dem Personalausweis, dem Fahrzeugschein, der eidesstattlichen Versicherung, dem Nachweis über eine gültige Hauptuntersuchung und gegebenenfalls dem Handelsregisterauszug bei Firmenfahrzeugen auch die Bestätigung der Diebstahlanzeige bei der Polizei und eine persönliche Vorsprache nötig.

Die Kosten für die Wiederbeschaffung sind nicht bundeseinheitlich geregelt. Im Schnitt belaufen sich die Gebühren bei einem Verlust auf rund 70 Euro. Ist der Fahrzeugbrief jedoch nur durch Risse oder Beschmutzungen unbrauchbar, fallen etwa 15 Euro an.

Fahrzeugschein

Neben dem Autokennzeichen dienen auch Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief als amtliche Urkunden zur Identifikation des Fahrzeugs. Seit Oktober 2005 tragen diese Dokumente die offiziellen Titel Zulassungsbescheinigung I und II. Inhalt und Ausgestaltung vom Fahrzeugschein werden in § 11 der Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV) geregelt und das Schriftstück von der Straßenverkehrsbehörde ausgestellt. Bei dem Dokument handelt es sich rechtlich um eine Urkunde, weshalb die Vorschriften des StGB § 267 bei Urkundenfälschung anwendbar sind.

Aufnahme eines Fahrzeugscheins

Der Fahrzeugschein enthält die wichtigsten technischen Angaben, die der Betriebserlaubnis zu Grunde liegen, die Daten zum amtlichen Kennzeichen sowie Name und Anschrift desjenigen, auf den das Auto zugelassen ist. Dieser muss jedoch nicht mit dem Halter, dem Eigentümer oder dem Fahrzeugführer übereinstimmen. Zudem befindet sich auf der Vorderseite des Fahrzeugscheins ein Vermerk über die Durchführung der nächsten Hauptuntersuchung. Unter anderem enthält der Fahrzeugschein Daten zur:

  • Automarke
  • Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN)
  • Erstzulassung
  • Kraftstoffart oder Energiequelle
  • Farbe des Fahrzeugs
  • Höchstgeschwindigkeit
  • Länge, Breite, Höhe

Der Fahrzeugschein ist nach § 11 Absatz 5 der FVZ ständig mitzuführen und auf Verlangen bei einer Polizeikontrolle auszuhändigen. Wird der Schein nicht mitgeführt oder zur Überprüfung ausgehändigt, handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit, die mit 10 Euro Bußgeld (Stand: Februar 2019) geahndet wird. Es ist nicht von Vorteil, den Fahrzeugschein im Auto aufzubewahren. Der Fahrzeugschein dient dem Fahrer als Legitimation. Somit wird es Kriminellen bei einem Diebstahl erleichtert, sich als Halter des Autos auszugeben.

Der Verlust der Zulassungsbescheinigung I ist umgehend bei der Straßenverkehrsbehörde anzuzeigen und neu zu beantragen. Dafür werden je nach Verwaltungsbezirk Gebühren zwischen 40 und 50 Euro fällig. Für den Antrag benötigt der Fahrzeughalter:

  • Personalausweis
  • eidesstattliche Versicherung
  • formlose Verlusterklärung oder Diebstahlanzeige der Polizei
  • Nachweis über gültige Hauptuntersuchung (HU-Prüfbericht)
  • Zulassungsbescheinigung Teil II (Fahrzeugbrief)

Ganzjahresreifen

Ganzjahresreifen in der Werkstatt

Ganzjahresreifen oder Allwetterreifen stellen einen Kompromiss zwischen Sommer- und Winterreifen dar. Ein spezielles Lamellenprofil und eine besondere Gummimischung sorgen dafür, dass die Eigenschaften der saisonalen Reifen miteinander gekoppelt werden. So werden sie bei höheren Temperaturen nicht zu weich, sorgen aber im Winter dennoch für ausreichend Grip auf verschneiten und nassen Straßen.

Mit der Nutzung von Allwetterreifen entfällt der zweimal im Jahr stattfindende Radwechsel und die Einlagerung der Reifen, weshalb sie eine Alternative zu den saisonalen Reifen darstellen. Ein weiterer Vorteil liegt in den Kosten: Zwar sind die Anschaffungskosten höher, da aber kein zweiter Satz Reifen benötigt wird, ist der Satz insgesamt günstiger. Ganzjahresreifen werden laut § 36 StVZO mit „M+S“ gekennzeichnet.

Besonders dort, wo der klimabedingte Unterschied zwischen Sommer und Winter nicht zu groß ist, sind die Allwetterreifen aufgrund ihrer Vorteile lukrativ. Auch für Kurzstrecken und Stadtautos sind sie ideal. In anderen Regionen ist das Wechseln der Räder zu empfehlen, da Ganzjahresreifen die Sommer- und Winterreifen in ihren Eigenschaften nicht ausnahmslos ersetzen: Bei warmen Temperaturen kommt es zu einem höheren Verschleiß und die Lenkreaktion büßt an Genauigkeit ein. Ganzjahresreifen haben in der Regel eine kürzere Lebensdauer als Sommerreifen.

GPS - Globales Positionsbestimmungssystem

Grafik zu GPS

Die Abkürzung GPS steht für den englischen Begriff Global Positioning System und beschreibt ein globales System via Satellit, das zur Positionsbestimmung genutzt wird. Zwar wurde es zunächst in den 1970er Jahren in den USA entwickelt, um vor allem militärischen Zwecken zu dienen, mittlerweile wird das GPS aber auch im zivilen Bereich genutzt, vor allem in Kraftfahrzeugen. Hier wird eine Ortungsgenauigkeit von etwa 10 Metern erreicht.

Das GPS basiert auf Satelliten, die mittels Radiosignalen ständig die aktuelle Position zur Erdoberfläche und die aktuelle Zeit ausstrahlen. GPS-Geräte empfangen die Signale von mindestens vier Satelliten und berechnen so ständig ihre eigene Position. So lässt sich auch die Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung des Empfängers ermitteln, was es für den Einsatz im Straßenverkehr ideal macht.

Navis in Fahrzeugen sind mit umfangreicher Software zu Landkarten- und Stadtplänen ausgestattet und ermöglichen dem Fahrer so die Orientierung. Er gibt nur den Zielort in das Endgerät ein und wird automatisch mit Anweisungen zum Ziel navigiert. Heute gibt es mobile Geräte oder ab Werk eingebautes GPS im Auto. Fest eingebaute Systeme sind zwar teurer, werden dafür aber auch direkt mit der Autoelektronik gekoppelt und sind durch die Verwendung von Fahrzeugdaten wie Geschwindigkeit und Beschleunigung präziser.

Ein weiterer Vorteil des Systems ist der GPS-Diebstahlschutz, wobei das Gerät als Peilsender genutzt wird. Zur GPS-Ortung wird das System mit einem System zur mobilen Kommunikation kombiniert und kann auch nachträglich in das Fahrzeug eingebaut werden. Im Falle eines Autodiebstahls werden so die genauen Koordinaten an einen Dienstleister übermittelt. Mit spezieller Software ruft aber auch der Eigentümer selbst via PC und Internet den Standort des Fahrzeugs ab.

HU / AU - Hauptuntersuchung / Abgasuntersuchung

Mit der regelmäßig anfallenden Haupt- und Abgasuntersuchung wird sichergestellt, dass die Kraftfahrzeuge noch den jeweiligen Sicherheits- und Umweltvorschriften entsprechen. Vorher getrennt durchgeführt, wird die Abgasuntersuchung seit 2010 nur noch in Verbindung mit der Hauptuntersuchung durchgeführt.

Plakette für die Hauptuntersuchung

Laut § 29 StVZO sind Besitzer dazu verpflichtet, ihr zulassungspflichtiges Fahrzeug innerhalb vorgeschriebener Fristen untersuchen zu lassen. Für PKW gilt hierbei nach Erstzulassung ein Termin nach 36 Monaten, danach alle 24 Monate. Das jeweilige Ablaufdatum steht sowohl im Fahrzeugschein als auch auf der runden Prüfplakette, die sich auf dem hinteren Kennzeichen befindet. Zur besseren Erkennbarkeit wechselt die Farbe dieser Plakette jährlich, das Schema wiederholt sich alle sechs Jahre.

Bei der HU, zu der der Fahrzeugschein und bei abgemeldeten KFZ der Fahrzeugbrief mitzubringen sind, werden alle sicherheitsrelevanten Aspekte kontrolliert. Dazu zählen Korrosion, Scheiben, Spiegel, der Motorraum, Bedienelemente und Weiteres. Die einzelnen Prüfpunkte sind in Anlage VIIIa der StVZO festgelegt. Nach der Begutachtung erhält der Halter einen Prüfbericht, der zum Beispiel bei der An- und Ummeldung eines Fahrzeugs von Bedeutung ist. Er muss jedoch unterwegs nicht mitgeführt werden.

Die Abgasuntersuchung, kurz AU, wurde 1985 eingeführt. Sie erfolgt im Rahmen der Hauptuntersuchung nach Erstzulassung alle 36 Monate, danach alle 24 Monate. Die gesetzlich festgelegten Grenzwerte sind von der Fahrzeugart abhängig und unterteilen sich in KFZ mit Katalysator, mit ungeregeltem oder mit geregeltem Katalysator. Ist der Schadstoffausstoß zu hoch, wird die Betriebserlaubnis für das jeweilige Fahrzeug entzogen. Eine zusätzliche Plakette gibt es nicht mehr, die AU wird mit der HU-Prüfplakette bescheinigt.

Hubraum

Detailansicht eines Motors

Als Hubraum beim Motor wird das Volumen beziehungsweise der Raum bezeichnet, der entsteht, wenn sich der Kolben in einem Zylinder einmal von oben nach unten bewegt. Bei diesem Arbeitsweg des einzelnen Kolbenhubs wird auch die wirksame Kolbenquerschnittsfläche berücksichtigt. Der Hubraum definiert also das Volumen, das durch den Hub aller Kolben insgesamt (Gesamthubraum) verdrängt wird. Das Hubvolumen V ergibt sich demnach aus der wirksamen Kolbenfläche Aw und dem Hubweg h. Dies führt zur Formel V = Aw * h. Als Maßeinheit werden meist Kubikzentimeter oder Liter angegeben.

Bei Verbrennungsmotoren wird ein Kraftstoff-Luft-Gemisch verbrannt. Dazu wird es in den Zylindern entzündet. Durch die Verbrennung entstehen Gase, die sich aufgrund der Temperatur ausbreiten. Der dadurch entstehende Druck wirkt sich auf den Kolben aus, der dadurch verschoben wird. Diese Auf- und Ab-Bewegung des Kolbens wird Hub genannt. Durch einen Kurbeltrieb wird dieser Hub in eine Drehbewegung umgewandelt, was wiederum den Motor antreibt. Indem die Anzahl der Zylinder und somit der Hubraum erhöht wird, kann die Leistung eines Autos gesteigert werden.

Bei sonst gleichen Voraussetzungen eines KFZ ist der Hubraum ein Indikator zum Vergleich der Leistung und dadurch eine wichtige Kenngröße eines Verbrennungsmotors.

Hybridauto

Plakette an einem Hybridauto

Ein Hybridauto ist ein Auto mit zwei verschiedenen Antrieben. In der Regel verfügen Hybridautos über einen Elektro- und einen Verbrennungsmotor. Dabei werden von beiden Motoren nur die vorteilhaften Eigenschaften genutzt. In der Stadt mit dem ständigen Bremsen und Anfahren kommt der umweltfreundliche Elektromotor zum Einsatz, weil er sehr leise ist und keine gefährlichen Schadstoffe entstehen. Auf der Autobahn hingegen fährt das Hybridauto meist mit dem Verbrennungsmotor. Er bringt ausreichend Kraft auf, um das Auto zügig zu beschleunigen. Bei der sogenannten Rekuperation wird Strom zurückgewonnen und lädt die Batterie wieder auf.

Der Verbrennungs- und der Elektromotor sind bei Hybridautos genau aufeinander abgestimmt. Der Vorteil liegt in der Optimierung des Verbrauchs. Durch das Zusammenspiel beider Motoren wird der Kraftstoffverbrauch um rund 30 Prozent gesenkt. Vorreiter des Hybridantriebs ist der Toyota Prius, der im Jahr 2000 erstmals in Deutschland präsentiert wurde. Sein Kraftstoffverbrauch liegt im Durchschnitt bei unter fünf Litern. Die Batterien halten laut Toyota fast ein Autoleben, nämlich 15 Jahre lang. Ist die Batterie jedoch vorzeitig defekt, wird es richtig teuer und auf den Fahrzeughalter kommen Kosten von über 2.000 Euro zu.

Ein entscheidender Nachteil der Hybridautos liegt in den hohen Anschaffungskosten. Sie sind im Gegensatz zu herkömmlichen Fahrzeugen deutlich teurer. Aufgrund der beiden Motoren sind die Fahrzeuge auch schwerer als Fahrzeuge mit einem Verbrennungsmotor. Ein Hybridfahrzeug zeigt seine große Stärke beim häufigen Anfahren und Abbremsen. Wer dagegen längere Strecken mit gleichbleibender Geschwindigkeit fährt oder häufig auf der Autobahn unterwegs ist, zahlt mit einem Hybridfahrzeug aufgrund des erhöhten Gewichtes mehr.

Im Gegensatz zu einem Hybridauto besitzen bivalente Autos einen Verbrennungsmotor, der mit zwei verschiedenen Kraftstoffen angetrieben wird. Beispiele für bivalente Autos sind Erdgasfahrzeuge oder Autos, die mit Diesel und Pflanzenöl (Biodiesel) angetrieben werden.

Katalysator

Der Katalysator ist ein wesentlicher Bestandteil der Abgasreinigung von Motoren. Seine Aufgabe ist es, den Anteil der Schadstoffe, die bei der Verbrennung von Kraftstoff im Motor entstehen, erheblich zu vermindern. Prinzipiell gibt es mehrere Varianten. Die derzeit gängigsten sind der 3-Wege-Katalysator für Benzinmotoren und der Oxydations-Katalysator für Dieselmotoren.

Bei einem 3-Wege-Katalysator werden schädliche Stoffe in den Abgasen in drei verschiedenen chemischen Schritten reduziert. Im ersten Schritt werden Stickoxide zu Stickstoff umgewandelt, im zweiten Schritt wird Kohlenstoffmonoxid zu Kohlenstoffdioxid oxidiert und im letzten Schritt werden nicht verbrannte Kohlenstoffwasserstoffe zu Kohlenstoffdioxid und Wasserdampf umgewandelt. Im Katalysator für Ottomotoren laufen alle drei chemischen Reaktionen gleichzeitig ab.

Aufnahme eines Katalysators

Ein Katalysator besteht aus einem Edelstahlgehäuse, in dem sich ein metallischer oder keramischer Träger befindet. Dieser Träger ist in der Länge von vielen feinen Kanälen durchzogen, welche die Oberfläche vergrößern. Der Träger wird mit einer hochporösen Schicht aus Edelmetallen wie Platin, Palladium und Rhodium versehen, welche den eigentlichen Katalysator darstellt. Hier laufen die chemischen Reaktionen zur Abgasreinigung ab.

Katalysator reinigen oder austauschen?

Die Lebensdauer eines Katalysators verhält sich proportional zur Lebensdauer des Fahrzeugs. In der Regel werden die Edelmetalle nur sehr langsam verbraucht und der Katalysator reinigt sich durch die ständigen Prozesse immer wieder selbst. Unter Umständen setzt er sich mit Rußpartikeln zu und verstopft nach einer Weile komplett. Ein defekter Katalysator zieht einen erheblichen Leistungsabfall nach sich, die Abgaswerte sind sehr hoch und das Motorgeräusch ist lauter. In vielen Fahrzeugen wird ein defekter Katalysator auch durch ein Lämpchen im Armaturenbrett angezeigt.

Eine professionelle Reinigung oder ein Austausch sollte von einer Werkstatt vorgenommen werden. Allerdings sind die Kosten nicht unerheblich und das Einholen mehrerer Angebote lohnt sich. Ist ein Katalysator defekt, ist eine Reparatur in der Regel nicht mehr möglich. Ein eingebauter und gut funktionierender Katalysator hat auch finanzielle Vorteile, denn er reduziert die KFZ-Steuer.

Alte Katalysatoren aus Fahrzeugen gehören zu den beliebtesten Schrottarten, da diese wertvolle Edelmetalle enthalten. Der Anteil variiert nach Fahrzeugtyp und Größe des Autos. Oft liegen die gezahlten Preise zwischen 10 und 270 Euro, je nach Edelmetallgehalt und aktuellem Tageskurs.

Keilriemen

Detailansicht eines Keilriemens

Der Keilriemen wird in Automobilen als Treibriemen für die Antriebstechnik verwendet. Er treibt unter anderem den Lüfter, die Wasserpumpe für die Kühlung, die Hydraulikpumpe und die Lichtmaschine an. Unter dem Keilriemen versteht man ein flexibles, in sich geschlossenes Band, das zur Übertragung der Kraft dient und einen keil- oder trapezförmigen Querschnitt besitzt. Die Form bewirkt, dass eine wesentlich höhere Reibung für eine maximale Kraftübertragung entsteht.

In der Praxis werden vier Arten von Keilriemen für unterschiedliche Einsatzgebiete unterschieden: klassische Keilriemen, die sich durch eine hohe Betriebssicherheit auszeichnen, Schmalkeilriemen für eine verbesserte Leistungsübertragung, flankenoffene Keilriemen, deren Vorteil im verminderten Verschleißverhalten und der Laufgenauigkeit liegen und formgezahnte Keilriemen, die durch längere Laufzeiten und einen geringen Energieverbrauch in neuen Antrieben bevorzugt Verwendung finden.

  • klassische Keilriemen
  • Schmalkeilriemen
  • Flankoffene Keilriemen
  • Formgezahnte Keilriemen

Eine Weiterentwicklung ist der Keilrippenriemen, der auf entsprechend geformten Rädern läuft. Er ist eine Mischform aus Keil- und Flachriemen und vereint sämtliche Vorteile beider miteinander. Im Unterschied zum Flachriemen ist der Keilriemen standardisiert und kann herstellerunabhängig getauscht werden. Die in Autos eingesetzten Keilriemen bestehen überwiegend aus Gummi. Darin werden Textilien und Metalle - meist Stahl - eingebracht. Nach einer gewissen Leistungsdauer dehnen sich Keilriemen und ein Wechsel ist nötig.

Quietscht der Keilriemen, heißt das nicht unbedingt, dass ein neuer benötigt wird. Besonders im Winter bei kälteren Temperaturen kreischt der Antriebsriemen häufiger, denn die Riemen werden härter und steifer und verlieren so an Griffigkeit. Tritt das Quietschen permanent auf, sollte der Keilriemen jedoch ausgetauscht werden, da er an Spannung verloren hat und nicht mehr einwandfrei funktioniert.

Keilriemen werden als endlose Bänder angefertigt und erst beim Einbau auf die entsprechende Länge zurechtgeschnitten. Die Enden werden anschließend verschweißt.

Kotflügel

Als Kotflügel werden die Karosserieteile von Fahrzeugen bezeichnet, die sich über den Rädern befinden. Kotflügel decken die Reifen eines Autos ab und helfen, andere Verkehrsteilnehmer wie zum Beispiel Fußgänger oder PKW vor der Drehbewegung des Rades zu schützen. Durch das Aufwirbeln von Dreck und kleinen Steinen könnten Passanten verletzt werden. Nach § 36a der StVO dürfen Räder aus diesem Grund nicht aus der Karosserie hervorstehen und müssen eine Abdeckung aufweisen.

Der Name ist ein Überbleibsel aus der Zeit, als Kutschen das Fortbewegungsmittel Nummer Eins waren. Da die Räder direkt durch den Kot der Pferde fuhren und diesen zu den Fahrgästen hochschleuderten, wurden die schützenden Kotflügel entwickelt.

Breitere Reifen = breitere Kotflügel

Viele Fahrzeuge werden heute durch breitere Reifen aufgewertet. Damit die Räder trotzdem nicht aus der Karosserie hervorstehen, ist eine Kotflügelverbreiterung erforderlich. Möglichkeiten zur Vergrößerung des Kotflügels sind das Bördeln und das Ziehen des Radhauses. Dabei werden die inneren Kanten des Kotflügels umgebogen, um dem Reifen mehr Platz zu geben oder hervorstehende Räder zu verdecken.

Eine andere Option ist es, Spoilerlippen oder Kastenverbreiterungen über den Radläufen zu montieren, sodass der Bereich abgedeckt wird. Werden solche Änderungen am Auto vorgenommen, müssen sie von einem Gutachter oder Sachverständigen nach § 19 Abs. 3 StVZO begutachtet, abgenommen und in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden. Die Genehmigungsunterlagen für die Änderung ist stets mit den Fahrzeugpapieren mitzuführen.

Was kostet es, den Kotflügel lackieren zu lassen?

Smart Repair an einem Kotflügel

Dellen und Kratzer am Kotflügel werden vor allem durch Parkrempler verursacht und sollten bald ausgebessert werden, da sie anfällig für Rost sind. Die Kosten für die Lackierung des Kotflügels variieren stark. Einen Großteil machen die Arbeitskosten aus. Das Abmontieren, Ausbeulen, Abschleifen, die Rostschutzbehandlung und das Lackieren sind sehr zeitaufwendig. In manchen Fällen ist der Schaden sehr gering und lässt sich mittels Smart-Repair beseitigen. Eine neue Lackierung des kompletten Kotflügels hingegen kostet etwa 120 bis 200 Euro.

Kupplung

Nahansicht einer Kupplung

Eine Kupplung dient dazu, den Kraftfluss zwischen Motor und Getriebe zu schließen oder zu unterbrechen. Sowohl beim Gangwechsel als auch beim Anfahren ist die Trennung des Kraftflusses notwendig, was durch Betätigung des Kupplungspedals erreicht wird. Dadurch wird ein Seilzug betätigt und die Verbindung der Kurbelwelle zum Getriebe gelöst – der Motor läuft im Leerlauf. Jetzt kann ein neuer Gang eingelegt werden.

Betätigt der Fahrer den Schalthebel, werden die zwei Scheiben der Kupplung, die sonst zusammengepresst sind, mittels Hydraulik voneinander getrennt und Zahnräder gegeneinander verschoben. Dadurch erfolgt der Wechsel von einem Gang in einen anderen.

Schaltet der Fahrer mit Kraft, ohne die Kupplung zu betätigen, kommt es zu einem unangenehmen Geräusch. Das sind die Zahnräder, die noch immer miteinander verzahnt sind, weil die Scheiben der Kupplung nicht getrennt wurden. Lässt man die Kupplung beim Anfahren langsam kommen, ermöglicht dies ein schonendes Aneinanderführen der Scheiben und somit ein kontrolliertes Anfahren.

Wann ist die Kupplung defekt?

Ob eine Kupplung intakt oder defekt ist, lässt sich durch ein paar einfache Tests herausfinden. Das Kupplungspedal sollte leicht zu betätigen sein und nicht haken. Auch beim Durchtreten des Pedals dürfen sich die Motorgeräusche nicht stark verändern und beim Einlegen des ersten Ganges keine Schaltgeräusche hörbar sein. Ist der Motor gestartet und der erste Gang eingelegt, sollte die Kupplung nach etwa zwei Dritteln des Pedalweges anziehen.

Kommt sie erst am Ende des Weges, ist sie vermutlich verschlissen. Um diese Annahme zu prüfen, wird der zweite Gang eingelegt und die Handbremse angezogen. Wenn sich nun die Motordrehzahl beim kommen lassen der Kupplung verringert oder der Motor ausgeht, ist sie in Ordnung. Erhöht sich allerdings die Drehzahl, rutscht die Kupplung und es ist mit einem baldigen Defekt zu rechnen. In der Regel hält eine Fahrzeugkupplung aber ein ganzes Autoleben lang.

Reparaturkosten und Entlüftung

Steht dennoch ein Wechsel an, ist mit Kosten von bis zu 1.000 Euro zu rechnen. Die Kosten setzen sich zu einem Großteil aus der Arbeitsleistung des Mechanikers zusammen, da das Getriebe vorab demontiert werden muss. Nach dem Einbau ist es wichtig, die Kupplung zu entlüften. Dafür sollten nur vorgeschriebene Entlüftungsgeräte und Betriebsflüssigkeiten (Hydrauliköl oder Bremsflüssigkeit) verwendet werden.

Lichtmaschine

Bild einer Lichtmaschine

Die Lichtmaschine (LiMa), auch Generator, Dynamo oder Stromerzeuger genannt, dient in Kraftfahrzeugen der Energieversorgung elektrischer Verbraucher und lädt zudem die Autobatterie. Diese sorgt im Auto als Puffer und Energiespeicher für den Ausgleich verschiedener Spannungen. Somit ist der Strom auch bei abgestelltem Motor nutzbar. Hat man aus Versehen über Nacht im Auto das Licht angelassen, kann es passieren, dass die Batterie leer ist.

Springt der Motor dennoch an ist es wichtig, mehrere Kilometer zu fahren, bevor das Auto wieder abgestellt wird. So lädt die Lichtmaschine die Batterie wieder auf. Zu Anfang der Autoherstellung versorgte die Lichtmaschine lediglich die Scheinwerfer, weil noch keine anderen elektrischen Verbraucher im Fahrzeug verbaut wurden. Heute werden zusätzlich unter anderem wichtige Kontrollleuchten, das Radio, elektrische Fensterheber oder moderne Bordcomputer mit Strom betrieben, weshalb die Lichtmaschine immer leistungsfähiger sein muss.

Üblicherweise wird sie über einen Keilriemen vom Motor als Nebenaggregat angetrieben und wandelt dabei mechanische in elektrische Energie um. Die Lichtmaschine funktioniert durch elektromagnetische Induktion. Hierbei wird durch die Bewegung eines elektrischen Leiters (Rotor der Lichtmaschine) im Magnetfeld elektrische Spannung erzeugt. Diese wird mittels Regler auf 12 Volt angepasst, andernfalls würde die Spannung bei unterschiedlicher Motorleistung stark variieren. Wird mehr Strom als benötigt erzeugt, lädt die Lichtmaschine die Batterie.

In der Automobilindustrie lassen sich drei Typen von Lichtmaschinen unterscheiden: die Gleichstromlichtmaschine, die Wechselstromlichtmaschine und die Drehstromlichtmaschine. Letztere hat sich seit den 1970er Jahren im Fahrzeugbau durchgesetzt.

Navigationssystem im Auto

Mobile Navigationsgeräte, die mit einem Saugnapf an der Windschutzscheibe befestigt werden, finden sich mittlerweile in jedem dritten Haushalt wieder. Die bekanntesten und populärsten Marken sind Tom Tom und Garmin. Damit das Navi auf dem neuesten Stand bleibt, sind regelmäßige Aktualisierungen notwendig. Je nach Hersteller kostet das Kartenmaterial um die 60 Euro für ein einmaliges Update.

Viele der neueren Fahrzeuge besitzen bereits serienmäßig voll integrierte Navigationsgeräte. Wer kein integriertes Navi in seinem Auto hat, kann auch passgenaue Geräte nachrüsten. In vielen Fällen kosten diese nicht einmal die Hälfte der bereits eingebauten Systeme. Einige Multimedia-Modelle verfügen darüber hinaus über eine Anschlussmöglichkeit für die Lenkradfernbedienung und die Bordcomputeranzeigen. Für den Einbau eines dieser Geräte sind mit Kosten von etwa 1.200 Euro plus Arbeitsstunden zu rechnen.

Millionen Autofahrer nutzen ihre Smartphones als Navigationsgerät, obwohl Navi-Apps mit Preisen bis zu 100 Euro zu den teuersten Apps gehören. Für Besitzer von Android-Smartphones stellt Google seine kostenlose Navigation Google Maps zur Verfügung. Auch Apple bietet den Usern mit der Anwendung „Karten“ eine Möglichkeit der Online-Navigation. Viele kostenlose Apps setzen auf die Kartendaten der Open-Street-Map. Zwar hält die Straßenabdeckung durchaus mit kommerziellen Karten mit, ist aber oft noch zu ungenau.

Der Nachteil der Smartphone-Apps liegt in dem erhöhten Akkuverbrauch sowie in der Bedingung einer ständigen Internetverbindung. Gerade im Ausland können hier hohe Roaming-Gebühren entstehen.

Ottomotor

Ein Ottomotor wird mit Benzin betankt

Der Ottomotor ist ein Verbrennungsmotor, der im Gegensatz zum Dieselmotor eine Fremdzündung durch Zündkerzen besitzt. Nach seinem Erfinder Nicolaus August Otto benannt, wird er umgangssprachlich auch als Benzinmotor bezeichnet. Er unterteilt sich in Zwei- und Viertakter.

Funktionsweise des Viertakt-Ottomotors

Otto entwickelte den 1860 von Lenoir patentierten 2-Takt-Gasmotor weiter. Das 4-Takt-Prinzip des Ottomotors basiert auf der Verbrennung eines Benzin-Luft-Gemischs. Im ersten Schritt wird das Einlassventil des Motors geöffnet und ein Kolben saugt das Gemisch, das durch eine Benzineinspritzung in den Brennraum gelangt, vom Vergaser in den Zylinder. Anschließend wird das Gasgemisch zusammengepresst, während die Ventile geschlossen sind.

Die Zündkerze entzündet das Gas, was sofort verbrennt – der Kolben wird nach unten gedrückt und arbeitet so über die rotierende Bewegung der Kurbelwelle (Arbeitstakt). Im vierten Takt wird das Auslassventil geöffnet und die Verbrennungsgase entweichen aus dem Zylinder. Danach wiederholt sich der gesamte Prozess.

Funktionsweise des Zweitakt-Ottomotors

Der 2-Takt-Ottomotor funktioniert ähnlich wie der 4-Takt-Ottomotor. Doch während bei letzterem der Ein- und Auslasstakt getrennt sind, hat der Zweitakter keine Ventile. Das Ansaugen des Gasgemischs und der Arbeitstakt sind ebenso zusammengelegt wie der Verdichtungstakt und das Auslassen der Gase durch eine Öffnung. Dadurch ergeben sich für diese Art des Ottomotors weniger Reibung, ein niedrigeres Gewicht und ein kleineres Volumen – es wird weniger Kraftstoff gebraucht. Er findet im Freizeitbereich (Moped, Modellflugzeug) und bei Arbeitsgeräten (Rasenmäher, Motorsägen) Anwendung.

Laut Kraftfahrt-Bundesamt waren im Jahr 2017 von 3,4 Millionen neu zugelassenen PKW in der Bundesrepublik mehr als 57 Prozent solche Autos, die mit einem Ottomotor - also mit Benzin - betrieben werden.

PKW-Maut

Verkehrsschild PKW-Maut

Viele europäische Länder haben bereits seit vielen Jahren eine Mautpflicht. Eine Maut wird in verschiedene Arten eingeteilt: Es gibt Vignetten, streckenbezogene Mauten, eine Sondermaut für Tunnel und Brücken sowie eine City-Maut. Bereits in 13 europäischen Ländern werden streckenbezogene Gebühren erhoben, zum Beispiel in Frankreich, Italien, Polen und Spanien. Vignetten für kostenpflichtige Strecken müssen Reisende dagegen in acht Ländern kaufen. Zu ihnen gehören Bulgarien, Österreich, Rumänien, Slowenien, Tschechien, Ungarn sowie die Schweiz und die Slowakei.

Auch in Deutschland wird die Einführung einer PKW-Maut diskutiert. Ein feststehendes System gibt es zwar noch nicht, es werden aber immer wieder neue Änderungsvorschläge eingebracht. Zuerst war nur eine Maut für Besucher aus dem Ausland im Gespräch. Allerdings machen die fremden Kennzeichen im Jahresdurchschnitt lediglich fünf Prozent aus, weswegen auch deutsche Autofahrer für die Nutzung der Autobahnen zahlen sollen.

Kosten sowie Vor- und Nachteile einer PKW-Maut

Die PKW-Maut soll laut Idee etwa 100 Euro im Jahr kosten. Autofahrer können auch eine Vignette für einen kurzen Zeitraum kaufen, etwa für eine Woche oder einen Monat. Damit kein inländisches Fahrzeug höher belastet wird, ist ein Ausgleich über eine niedrigere KFZ-Steuer im Gespräch. Viele Kleinwagenbesitzer zahlen bereits jetzt weniger als 100 Euro. Für eine PKW-Maut spricht:

  • gerechte Lastenverteilung
  • Geld fließt direkt in den Straßenbau
  • besserer Verkehrsfluss durch den Ausbau des Straßennetzes
  • Anreiz, das Auto auch mal stehen zu lassen

Gegen die PKW-Maut spricht, dass verbrauchsarme Fahrzeuge und Kleinwagen durch den Wegfall der KFZ-Steuer bestraft werden, der Verkehr auf Landstraßen ausweicht und Pendler im Vergleich zu Ausländern stärker belastet werden. Zudem besteht die Gefahr, dass die Mineralölkonzerne die Kraftstoffpreise wieder anheben, sodass es im Endeffekt keine reale Ersparnis für die Autofahrer gibt.

Rußpartikelfilter

Detailansicht eines Rußpartikelfilters

Rußpartikelfilter dienen zur Reduzierung der schädlichen Abgase bei Dieselmotoren. Sie filtern Ruß- und unverbrannte Kohlenwasserstoffpartikel, um sie während einer Regenerationsphase ins umweltfreundlichere CO2 umzuwandeln. Es gibt geschlossene und offene Filtersysteme. Erstere sind bereits eingebaut, während offene Partikelfilter der Nachrüstung dienen.

Der Unterschied ist, dass bei geschlossenen Systemen die Abgaspartikel nicht durch einen Filter strömen, sondern sich in einem Vlies festsetzen. Der Wirkungsgrad ist hier jedoch geringer. Während bei geschlossenen Filtersystemen ein Sensor dem Steuergerät den Status des Filters übermittelt und die Abgaspartikel nach Bedarf verbrannt werden, geschieht dies bei offenen Systemen alle 500 bis 1000 Kilometer automatisch.

Letzteres ist jedoch nur möglich, wenn das Fahrzeug eine bestimmte Temperatur erreicht, zum Beispiel bei einer Fahrt auf der Autobahn. Demnach kommt es im Stadtverkehr nicht zur Regeneration, da hier lediglich eine Temperatur von 200 Grad Celsius erreicht wird.

Dieselrußpartikelfilter verstopft: austauschen oder reinigen?

Wenn der Rußpartikelfilter verstopft ist, muss er entweder gereinigt oder ausgetauscht werden. Bei Dieselfahrzeugen mit eingebauten Filtern kommt es oftmals spätestens nach 150.000 Kilometern zur Einschränkung der Selbstreinigung durch die entstandende Asche, die den Filter verstopft. Die Fahrleistung wird dadurch erheblich beeinträchtigt.

Eine Reinigung ist um rund die Hälfte günstiger als ein Neueinbau, der etwa 1.000 Euro kostet. Um die Funktionsweise wiederherzustellen, gibt es verschiedene Reinigungsverfahren. Bei der thermisch-mechanischen Reinigung werden die Filter in Brennöfen langsam erhitzt und abgekühlt und die Asche schonend durch gekühltes Kohlendioxid und Druckluft entfernt. Die chemische Reinigung beinhaltet Reinigungslösungen und Dampfstrahler. Nach der Reinigung wird annähernd die gleiche Fahrleistung erreicht.

Rußpartikelfilter nachrüsten

Seit dem 1. Januar 2011 gibt es in Deutschland die Abgasnorm Euro 5. Viele deutsche Innenstädte dürfen seitdem nur noch mit einer Euro 5 Plakette oder gar höher befahren werden. Bei zahlreichen Dieselfahrzeugen war deshalb die Nachrüstung der Rußpartikelfilter erforderlich. Grundsätzlich ist jedes Fahrzeug, das mit Diesel fährt, für eine Umrüstung geeignet. Die Kosten in einer Fachwerkstatt belaufen sich auf 600 bis mehr als 1.000 Euro.

Das Nachrüsten eines Rußpartikelfilters hat neben der erlaubten Innenstadtbefahrung auch einen steuerlichen Vorteil. Für Dieselfahrzeuge, die vor dem 31. Dezember 2006 gebaut wurden und noch nicht mit einem Rußpartikelfilter ausgestattet sind, erhöht sich die KFZ-Steuer um 1,20 Euro je 100 Kubikmeter Hubraum. Im Falle eines geplanten Wiederverkaufs steigert ein eingebauter Rußpartikelfilter auch den Wert des Fahrzeugs.

Schadenfreiheitsklasse

Jemand berechnet seine Schadenfreiheitsklasse

Die Schadenfreiheitsklasse ist Teil des Versicherungssystems für Kraftfahrzeuge, das bei der Haftpflicht- und der Vollkaskosversicherung zum Tragen kommt. Die Schadenfreiheitsklasse gibt die Zahl der unfallfrei gefahrenen Jahre an, wodurch sich der Beitragssatz berechnet. Während die Klassen gleich bleiben, ändert sich die Versicherungsprämie pro Klasse je nach Anbieter.

Ein Fahranfänger beginnt mit der höchsten Beitragsstufe - der Schadenfreiheitsklasse 0. Die Prämie ist dementsprechend hoch und liegt im Durchschnitt bei 230 Prozent. Nach einem Jahr ohne Inanspruchnahme der Versicherung wechselt der Versicherte automatisch in die Klasse 1 mit einem Beitragssatz von 100 Prozent. Die höchste Schadenfreiheitsklasse 30 erfordert einen Beitrag von etwa 25 Prozent. Bei einem Versicherungswechsel ist die Mitnahme der Schadenfreiheitsklasse möglich.

Schadenfreiheitsklasse für Zweitwagen

Mit Zweitwagen lässt sich eine günstigere Einstufung erreichen. Hat der Erstwagen eine Schadenfreiheitsklasse von 1/2 oder höher, kann der Zweitwagen ebenfalls mit 1/2 eingestuft werden. Das entspricht einem Beitrag von bis zu 140 Prozent. Zweitwagen werden oft für junge Fahranfänger genutzt: Das Fahrzeug vom Kind wird als Zweitwagen auf ein Elternteil zugelassen, um so über die Hälfte an Beitragssätzen zu sparen.

Rückstufung der Schadenfreiheitsklasse

Die Rückstufungen werden von den Versicherungsanbietern individuell geregelt. Während die Hochstufung jeweils in die nächsthöhere Klasse erfolgt, werden bei der Rückstufung mehrere Stufen eingebüßt. So kann der Versicherte, der ursprünglich in der Klasse 5 war, nach einem Schaden auf Klasse 2 zurückfallen, nach zwei Schäden auf Klasse 1/2 und nach drei Schäden auf die Schadensklasse M.

Sommerreifen

Aufnahme von Sommerreifen

Sommerreifen besitzen spezielle Eigenschaften, die das Autofahren in den wärmeren Jahreszeiten optimieren. Im Gegensatz zu Winterreifen besitzen sie eine härtere Gummimischung, die bei hohen Temperaturen nicht so schnell weich wird und ein Profil, das für trockene Fahrbahnen ausgelegt ist. So werden Haftung, Bremsverhalten, Rollwiderstand und damit auch der Spritverbrauch positiv beeinflusst. Sommerreifen ermöglichen außerhalb winterlicher Verhältnisse eine ideale Kurvenstabilität, präzises Lenkverhalten und einen hohen Fahrkomfort.

Die gesetzliche Mindestprofiltiefe von Sommerreifen liegt zwar bei 1,6 Millimetern, sie sollten aber bereits bei 3 Millimetern ausgetauscht werden. Andernfalls wird Wasser nicht mehr ausreichend abtransportiert und der Kontakt zur Fahrbahn geht verloren. Die Folgen: Das Auto kann nicht mehr gelenkt oder gebremst werden und es kommt zum Aquaplaning. Wer sein Fahrzeug ohne ausreichende Profiltiefe in Betrieb nimmt, riskiert 75 Euro Bußgeld und 1 Punkt in Flensburg (Bußgeldkatalog Februar 2019).

Sommerreifen: von O bis O

Sommerreifen sind bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch oder Eis- und Reifglätte verboten. Da es kein festgelegtes Datum zum Wechsel auf Winterreifen gibt, gilt für viele PKW-Besitzer die Faustregel „von O bis O“. Das heißt, dass Sommerreifen von Ostern bis Oktober, also in der Zeit, in der kein Schnee zu erwarten ist, benutzt werden. Ansonsten sind Reifen zu verwenden, die das Schneeflocken-Symbol auf der Reifenflanke tragen.

Wird diese Regelung missachtet, werden 60 Euro und 1 Punkt fällig. Kommt es zu einem Unfall, kostet dies sogar 120 Euro Strafe. Zudem besteht das Risiko, dass der Versicherte seinen Versicherungsschutz verliert oder mit einer Kürzung der Leistungen rechnen muss.

Sommerreifen richtig aufbewahren

Spätestens mit dem ersten Frost werden die Sommerreifen eingelagert. Da sie über die Zeit an Luft verlieren, ist der Reifendruck um 0,5 bar zu erhöhen. Zudem sollten sie auf Beschädigungen kontrolliert werden. Wichtig ist, dass die Sommerreifen übereinander gestapelt im kühlen und trockenen Dunkel liegen oder an speziellen Wandhalterungen hängen.

Sie dürfen nicht mit Öl, Benzin oder Fetten in Berührung kommen. Auch wenn ein Reifen nicht viel benutzt wird, weist er Verschleißerscheinungen auf und sollte deshalb nach spätestens zehn Jahren ersetzt werden.

Spoiler

Detailansicht eines Spoilers am Heck

Ein Spoiler ist ein zusätzliches, meist aus Kunststoff hergestelltes Bauteil am Auto, das die Luftströmung während der Fahrt verändert. Eine andere Bezeichnung ist Flügel. Der Unterschied hier ist jedoch die Bauweise, da bei einem Flügel im Gegensatz zum Spoiler die Luft sowohl oberhalb als auch unterhalb des Bauteils abgelenkt wird.

Der Spoiler wirkt durch den Einfluss auf die Aerodynamik positiv auf die Auftriebskräfte ein und verbessert somit das Fahrverhalten. Das Fahrzeug haftet besser auf den Straßen, verbraucht weniger Kraftstoff und erreicht eine höhere Geschwindigkeit. Aufgrund der optischen Aufwertung sind Spoiler und Flügel auch besonders in der Tuning-Szene beliebt.

Im Jahr 1953 kam der erste Spoiler auf den Markt. Inzwischen gibt es verschiedene Arten. Der Frontspoiler verringert den Auftrieb an der vorderen Achse. Durch die Verkleinerung des Abstandes zum Boden strömt die Luft nicht unter der Karosserie hindurch, weshalb ein Unterdruck entsteht. Heck- und Dachspoiler verbessern das Fahrverhalten besonders bei Frontantrieb und die Kurvenstabilität nimmt zu.

Die Preise für einen Spoiler oder Flügel liegen zwischen 30 und 2.000 Euro. Ist das Karosserieteil angebaut, ist die bauliche Veränderung durch einen Sachverständigen abzunehmen und in die Fahrzeugpapiere einzutragen.

Stoßdämpfer

Detailansicht eines Stoßdämpfers

Stoßdämpfer sind wichtige Bauteile, die für die Sicherheit eines Fahrzeugs während des Fahrens sorgen. Ihre Aufgabe besteht darin, die Schwingungen des PKW abzufangen, damit die Reifen in Kurven, auf unebenen Straßen oder auch bei Vollbremsungen ihre Haftung behalten. Stoßdämpfer verhindern das selbstständige Ausfedern der Räder, was einen Reibungsverlust zwischen Rad und Fahrbahn zur Folge hätte. Das Fahrzeug wäre dann nicht mehr sicher steuerbar.

Aufbau und Formen von Stoßdämpfern

Stoßdämpfer sind in zwei Arten unterteilt. Für das Auto werden hauptsächlich hydraulische Stoßdämpfer hergestellt. Diese bestehen aus einem Kolben, der sich in einem ölbefüllten Zylinder bewegt. Dadurch wird ein Widerstand erzeugt und die Bewegung gedämpft. Mechanische Stoßdämpfer hingegen bestehen aus gefederten Reibflächen. Durch ihre Robustheit und Langlebigkeit werden sie bevorzugt in LKW eingesetzt.

Die hydraulischen Stoßdämpfer sind Einrohr- oder Zweirohrdämpfer. Beim Einrohrdämpfer, der aus dem Ölraum und einer Gaskammer als Gegendruckraum besteht, wird das Öl durch die Kolbenstange verdrängt. Durch einen Trennkolben wird das Gaspolster komprimiert und dämpft somit die Bewegung. Beim Zweirohrdämpfer, der ein zusätzliches Behälterrohr hat, wird das Öl beim Einfahren des Kolbens durch Ventile in dieses verdrängt.

Defekte Stoßdämpfer

Sind die Stoßdämpfer defekt, verliert der Reifen Bodenhaftung, die Fahrstabilität verringert sich und der Bremsweg wird länger. Kaputte Stoßdämpfer erkennt man zum Beispiel an einer flatternden Lenkung, einer unterbrochenen Bremsspur oder ungewöhnlichen Geräuschen in Kurven oder auf unebener Fahrbahn. Wird das stehende Fahrzeug kräftig an einer Ecke heruntergedrückt und dauert die Wippbewegung länger als zwei Schwingungen an oder tritt Öl aus, sind die Stoßdämpfer auszutauschen. Ebenso kann ein ungleichmäßig abgenutztes Reifenprofil auf defekte Stoßdämpfer hindeuten.

TÜV

Kalender mit eingetragenem Termin beim TÜV

Der TÜV (Technischer Überwachungsverein) ist vor allem für die Haupt- und Abgasuntersuchung von Fahrzeugen jeglicher Art bekannt. Seinen Ursprung hat er im 19. Jahrhundert, als er unter dem Namen „Dampfkessel-Revisions-Verein“ gegründet wurde. Deren großer Erfolg bei der Vermeidung von Unfällen sorgte dafür, dass Vereinsmitglieder von staatlichen Prüfungen befreit wurden.

Ab dem Jahr 1936 verschwanden die Dampfkesselvereine und wurden unter dem Namen TÜV weitergeführt. Organisationen mit diesem Namen sind vom Staat als Organisation zur Selbsthilfe mit hoheitlichen Aufgaben wie etwa der PKW-Überwachung und der Produktsicherheit betraut. Zu den drei großen Holdings zählen der TÜV Süd, TÜV Nord und der TÜV Rheinland. Zusätzlich agieren der TÜV Thüringen und TÜV Saarland unabhängig vom Konzern.

Die Hauptuntersuchung des TÜV

„TÜV abgelaufen“, „TÜV überzogen“ oder auch „mein Auto muss bald zum TÜV” sind gängige Formulierungen, die sich vor allem auf die Hauptuntersuchung eines Autos beziehen. Obwohl das TÜV-Monopol für Autoprüfungen bereits in den 1990er Jahren fiel und seitdem auch Konkurrenten wie die DEKRA, die GTÜ oder die KÜS die Hauptuntersuchung durchführen, sprechen Fahrzeughalter umgangssprachlich noch immer vom TÜV.

Bei der Überprüfung wird besonders auf Sicherheitsmängel geachtet. Funktioniert das Fahrgestell, die Lenkung sowie die Auspuff- und Bremsanlage? Weisen die Reifen die vorgeschriebene Profiltiefe auf und ist auch die Elektronik wie ABS oder ESP im Fahrzeug mängelfrei?

Alle zwei Jahre ist eine Hauptuntersuchung für ein KFZ notwendig. Handelt es sich um einen Neuwagen, ist die erste Untersuchung nach drei Jahren fällig.

Nach erfolgreich bestandener HU erhält der Wagen eine neue HU-Plakette, die umgangssprachlich auch TÜV-Plakette genannt wird. Wurde der Termin versäumt, ist eine Rückdatierung des Untersuchungstermins seit dem 1. Juli 2012 nicht mehr möglich. Autofahrer müssen nach zwei Monaten Versäumnis mit einem Bußgeld von 25 Euro rechnen. Sind es mehr als vier Monate, werden 60 Euro und ein Punkt in Flensburg fällig. Nach acht Monaten sind es 75 Euro und ebenfalls ein Punkt.

Umweltplakette

Grüne Umweltplakette in Deutschland

Die Umweltplakette berechtigt ein Fahrzeug, in Umweltzonen deutscher Städte und Kommunen zu fahren. Sie wurden ab dem 1. März 2007 mit dem Ziel eingeführt, umweltschädigende Belastungen wie Feinstaub, Lärm und CO2-Emissionen zu reduzieren. Die drei verschiedenen Farben der Umweltplakette legen fest, inwieweit das Fahren innerhalb der Umweltzonen eingeschränkt ist oder nicht.

Bei einer roten oder gelben Plakette darf das Fahrzeug in den Zonen nur bedingt genutzt werden. PKW mit einer grünen Plakette dürfen zunächst uneingeschränkt fahren. Hat ein KFZ keine Umweltplakette erhalten, ist eine Nutzung innerhalb der Umweltzonen strengstens untersagt. Die Umweltplakette ist in jeder zugelassenen KFZ-Werkstatt gegen einen Preis von 5 Euro und der Vorlage des Fahrzeugscheins erhältlich.

Wann wird eine Umweltplakette benötigt?

Jemand, der nicht vorhat, in absehbarer Zeit eine der mittlerweile 55 deutschen Umweltzonen zu befahren, benötigt keine Umweltplakette. Andersherum ist es nicht zulässig, innerhalb einer Umweltzone ohne Plakette zu fahren, selbst wenn das eigene Auto den vom Gesetz vorgeschriebenen Werten entspricht. Ein Fehlen der Plakette in Umweltzonen wird nach dem Bußgeldkatalog mit einer Gebühr in Höhe von 80 Euro geahndet.

Anhand des Fahrzeugscheins lässt sich schnell und einfach feststellen, zu welcher Schadstoffgruppe das Auto gehört. Diese ist maßgeblich an die Entscheidung gekoppelt, ob ein Fahrzeug eine Umweltplakette erhält und wenn ja, in was für einer Farbe sie gehalten ist. Bei allen Ausfertigungen des Fahrzeugscheins, die vor dem 1. Oktober 2005 getätigt wurden, ist die Emissionsnummer in dem Feld „zu 1“ zu finden.

In Fahrzeugscheinen, die erst danach ausgestellt wurden, lässt sich die Nummer im Feld 14.1 finden. Entscheidend sind dabei die letzten beiden Ziffern, die die Einstufung bezüglich der Umweltverträglichkeit kennzeichnen. Wahlweise ist dies über das Verkehrsblatt des Bundesverkehrsministeriums Heft 23 oder online zu prüfen, zum Beispiel auf der Internetseite der DEKRA.

Winterreifen

Auto mit Winterreifen und Schneeflockensymbol

Winterreifen sind speziell für niedrige Temperaturen und winterliche Straßen entwickelt worden. Sie haben einen höheren Anteil an Naturkautschuk als Sommerreifen, da sie auch bei Kälte griffig und flexibel sein müssen. Durch das besondere Laufflächenprofil und die Gummimischung weisen sie hier bessere Fahr- und Traktionseigenschaften auf. Je nach Region ändert sich die Zusammensetzung der Reifen.

In Deutschland wird eine mitteleuropäische Mischung verwendet, die für Temperaturen zwischen -15 und +15 Grad Celsius ausgelegt ist. Ein guter Winterreifen besitzt vor allem eine gute Haftung und einen ausreichenden Griffkanteneffekt für das Anfahren auf winterlichem Untergrund. Winterreifen sind mit dem M+S-Symbol (EU-Regelung 92/23/EWG) oder noch besser mit dem Schneeflocken-Symbol gekennzeichnet.

Seit dem 1. Januar 2018 ist das Schneeflocken-Symbol auf der Flanke neu hergestellter Winterreifen Pflicht. Reifen mit dem M+S-Symbol, die vor dem 1. Januar 2018 hergestellt wurden, dürfen in der Übergangsfrist bis zum 30. September 2024 noch als Winterreifen genutzt werden.

Für Winter- und Sommerreifen gelten verschiedene empfohlene Mindestprofiltiefen. Bei Winterreifen liegt diese bei 4 Millimetern. Die gesetzliche Mindestprofiltiefe liegt bei 1,6 Millimetern. Aus Sicherheitsgründen sollte nicht gewartet werden, bis die Reifen auf diese Tiefe abgefahren sind, da der sichere Bodenkontakt nicht mehr gewährleistet ist. Empfehlenswert ist es, den Winterreifen nach spätestens sechs Jahren auszutauschen, da die Gummimischung zu hart wird und der Grip bei tiefen Temperaturen nachlässt.

Wann kommen Winterreifen zum Einsatz?

Seit dem 3. Dezember 2010 gibt es in Deutschland nach § 2 Abs 3, Satz 1 und 2 der StVO eine situative Winterreifenpflicht: Bei entsprechendem Wetter ist das Bewegen von Fahrzeugen auf öffentlichen Straßen nur mit für den Winter zugelassenen Reifen erlaubt. Da es kein festes Datum gibt, hält sich die Regel „von O bis O – von Oktober bis Ostern.“ Bei Verstoß hat der Fahrer ein Bußgeld in Höhe von 60 Euro zu zahlen und erhält einen Punkt in Flensburg.

Jeder Reifen ist für eine bestimmte Höchstgeschwindigkeit ausgelegt. Auf der Seitenwand des Pneus ist ein Zahlen- und Buchstabencode aufgeprägt, der Informationen über den Geschwindigkeitsindex liefert. Werden die Reifen auf schnellere Kraftfahrzeuge montiert, ist der Autofahrer durch einen Aufkleber auf die niedrigere Höchstgeschwindigkeit hinzuweisen.

Zahnriemen

Ein Mann prüft den Zahnriemen am Auto

Der Zahnriemen ist eines der wichtigsten Antriebsteile eines Autos. Er ist für die Steuerung des Verbrennungsvorgangs im Motor verantwortlich. Angetrieben durch die Kurbelwelle, steuert der Zahnriemen die Nockenwelle. Durch diese werden die Ventile im Zylinder mehrere tausendmal in der Minute betätigt. Der Zahnriemen ist sowohl für Ottomotoren als auch für Dieselmotoren unerlässlich. Reißt er, schlagen die Ventile und Kolben aufeinander und es kommt zum Motorschaden.

Ein Zahnriemenwechsel wird mindestens einmal im Autoleben erforderlich. Je nach Marke, Modell und Motor ist er regelmäßig zu prüfen. VW sieht etwa vor, den Zahnriemen nach 90.000 Kilometern einer Prüfung zu unterziehen. Im Durchschnitt sollten Fahrzeughalter bei 100.000 Kilometern den Zahnriemen wechseln. Die Kosten belaufen sich je nach Werkstatt dabei auf etwa 100 bis 200 Euro. Neben dem Zahnriemen sollte gleichzeitig auf die Spann- und Umlenkrolle geachtet werden, da diese nach derselben Laufzeit meist auch große Verschleißerscheinungen aufzeigen.

Zylinder

Nahaufnahme eines Zylinders in einem Automotor

Der Zylinder ist ein röhrenförmiger Hohlkörper, der sich im Verbrennungsmotor eines Autos befindet. Mit dem Kolben sorgt er für den Antrieb eines Fahrzeugs, wenn chemische in mechanische Energie umgewandelt wird. Bewegt sich der Kolben nach unten, gelangt Luft durch das Einlassventil in den Zylinder. Bei der Bewegung des Kolbens nach oben wird die Luft komprimiert und wird so erhitzt. Bei einem Dieselmotor wird der Kraftstoff über eine Düse in den Verbrennungsraum, also in den Zylinder, gespritzt und entzündet sich dort. Bei einem Ottomotor erfolgt dies über Zündkerzen.

Zylinder werden sowohl nach ihrer Anzahl als auch nach ihrer Anordnung eingeteilt. Die häufigste Bauform beim PKW ist der Reihenmotor, dessen zwei bis 16 Zylinder hintereinander in einer Reihe gebaut sind. Beim V-Motor gibt es Zylinderbänke, die in einem Winkel wie ein V zueinander angeordnet sind. Hier werden bis zu 24 Zylinder verbaut.

Außerdem gibt es den Boxermotor mit zwei bis zwölf Zylindern, die gegenüberliegend versetzt angeordnet sind sowie den Sternmotor mit einer ungeraden Anzahl von bis zu elf Zylindern, die sternförmig um die Kurbelwelle liegen. Je mehr Zylinder ein Motor hat, desto kleiner und leichter sind die Kolben. Sie lassen sich so besser beschleunigen und erreichen eine höhere Drehzahl und mehr Leistung. Der Motor läuft durch die bessere Verteilung des Hubraums gleichmäßiger.