Euro-Norm 2: Was du zur Schadstoffklasse 2 wissen musst

Laut Umweltbundesamt fuhren im Jahr 2022 rund 48,5 Millionen Autos auf deutschen Straßen. Seit 2008 ist das ein Zuwachs von 18 Prozent und die Tendenz steigt.

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Mit der zunehmenden Zahl der Autos erhöht sich auch die Luftverschmutzung. Um diese Schadstoffbelastung zu bekämpfen, führte die EU eine europaweite Abgasnorm für Fahrzeuge ein. Jedes Fahrzeug besitzt inzwischen eine Euro-Norm.

Abhängig von der Einordnung in diese Normen gelten für diese Autos verschiedene Regelungen, beispielsweise für das Fahren in innerstädtischen Umweltzonen.

Welche Plakette erhalten Euro 2-Autos? Darf ich mit Euro 2-Plakette in Umweltzonen fahren? Kann ich mein Euro 2-Fahrzeug umrüsten? Antworten auf diese und weitere Fragen erhältst du hier.

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1. Was ist eine Abgasnorm?

Eine Abgasnorm oder Schadstoffklasse ist ein regulativer Standard, der festlegt, welche Emissionen von Abgasen von Kraftfahrzeugen und anderen Geräten zulässig sind. Die Normen beziehen sich auf die Konzentration von Schadstoffen im Abgas sowie auf den Kraftstoffverbrauch und CO₂-Emissionen. Zu den Schadstoffen zählen beispielsweise Stickoxide, Kohlenmonoxid und Feinstaub. Die jeweiligen Grenzwerte dieser Schadstoffe unterscheiden sich abhängig von der Art des Kraftfahrzeugs und der Art des Motors.

Es existieren verschiedene Klassifizierungen von Abgasnormen, die auf nationaler, regionaler oder internationaler Ebene erstellt werden. Zu nennen sind hier die europäische Abgasnorm (Euro-Norm) oder die amerikanische Abgasnorm (EPA-Tier 3). Diese Normen dienen dazu, die Auswirkungen von Abgasen auf die Umwelt und die Gesundheit der Menschen zu reduzieren. Sie sind ebenfalls wichtig für die Entwicklung von Technologien zur Reduzierung von Emissionen und die Erreichung von Klimaschutzzielen.

2. Übersicht der Schadstoffklassen

In Europa lassen sich die folgenden Schadstoffklassen für Fahrzeuge auflisten. Ein Kriterium für die Abgrenzung ist das jeweilige Erstzulassungsjahr des Autos. Außerdem wird jede Abgasnorm mit einer farbigen Plakette gekennzeichnet.

Die Verteilung der farbigen Umweltplaketten bezieht sich hier jedoch nur auf Diesel-Fahrzeuge. Ob ein Benziner eine Feinstaubplakette erhält, hängt davon ab, ob das Fahrzeug einen Katalysator besitzt oder nicht.

Bedeutung der Euro2-Abgasnorm

Ist dein Auto in die Schadstoffklasse 2 oder Euro2-Abgasnorm eingeordnet, erhältst du abhängig vom Motor deines Autos entweder die rote oder gelbe Umweltplakette. Aufgrund der hohen Emissionen und der damit verbundenen Schadstoffbelastung sind Autos mit Euro 2-Norm sehr stark betroffen von den Fahrverboten in Umweltzonen. Euro 2 ist die zweitschlechteste Schadstoffgruppe. Schlechter sind nur die Fahrzeuge gestellt, die gar keine Umweltplakette erhalten.

Zur Schadstoffklasse Euro 2 zählen nur Dieselfahrzeuge. Besitzt ein Auto mit Dieselantrieb keinen Partikelfilter, erhält es die rote Plakette. Nach dem Einbau eines Partikelfilters erfolgt eine Anpassung auf die gelbe Plakette.

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Woran lässt sich die Schadstoffklasse des Autos erkennen?

Um herauszufinden, welche Umweltplakette dein Auto hat, musst du zuerst herausfinden, in welche Schadstoffklasse dein Auto gehört. Die Emissionsschlüsselnummer gibt Aufschluss darüber, welcher Emissionsklasse dein Auto angehört. Diese Nummer findest du in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 im Feld „zu 1“.

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Die Kfz-Steuer bei Euro 2

Grundsätzlich gilt: je höher die Euro-Norm, desto niedriger die Kfz-Steuern. Für Euro 2-Dieselfahrzeuge fallen demnach wesentlich höhere Steuern an als bei Fahrzeugen mit anderen Euro-Normen. Zudem zahlen Besitzer von Autos mit Dieselantrieb grundsätzlich mehr Steuern als Besitzer von Benzinfahrzeugen.

Der konkrete Betrag der Kfz-Steuer hängt vorwiegend vom Schadstoffausstoß ab. Zudem beeinflussen die Hubraumgröße und die zulässige Gesamtmasse die steuerliche Bemessung.

Fahrverbote für Euro 2-Autos: Wo darf jemand mit Euro 2 fahren und wo nicht?

Bis 2012 durften Autos mit Euro 2-Norm begrenzt Umweltzonen befahren. Seit 2012 dürfen nur noch Fahrzeuge mit einer gelben oder grünen Umweltplakette ausgewiesene Umweltzonen befahren. Für Euro 2-Autos herrscht inzwischen in fast allen deutschen Großstädten ein Fahrverbot. Deutschlandweit gibt es insgesamt 56 Umweltzonen. 55 dieser Zonen dürfen ausschließlich mit Fahrzeuge mit einer grünen Plakette befahren werden. In die Umweltzone Neu-Ulm dürfen auch Autos mit einer gelben Plakette einfahren.

Tipp: Du kannst dir auf der Seite des Umweltbundesamts einen Überblick über die gültigen Umweltzonen verschaffen. Für die Richtigkeit der Angaben sind die einzelnen Kommunen verantwortlich.

Was droht, wenn du mit Euro 2 in eine verbotene Zone fährst?

Fährst du mit einem Auto der Euro-Norm 2 (rote Plakette) in eine Umweltzone, droht ein Bußgeld in Höhe von 100 Euro. Punkte in Flensburg riskierst du damit aber nicht. Ebenso droht Autofahrern mit einer grünen, aber ungültigen Plakette ein Bußgeld. Ungültig sind Umweltplaketten immer dann, wenn die Schrift auf der Plakette verblasst oder unleserlich ist. Die höchste Strafe wird ausgesprochen, wenn ein Autofahrer eine nicht dem Fahrzeugschein entsprechende Umweltplakette am Auto befestigt.

Kontrolle des Fahrverbots

Die rote Feinstaubplakette ist an der Frontscheibe eines Pkw mehr als deutlich zu erkennen. Die Wahrscheinlichkeit, von der Polizei oder dem Ordnungsamt erwischt zu werden, ist daher sehr hoch. Auch Fotos aus einem Blitzer können den Verstoß gegen das Fahrverbot aufdecken.

Ausnahmen für Umweltzonen: Wann dürfen Fahrzeuge mit roter Plakette dort fahren?

Es existieren einige Ausnahmen bei einem Fahrverbot für Fahrzeuge mit Euro 2-Norm. Einerseits dürfen Anwohner mit ihrem Auto ohne grüne Plakette in eine Umweltzone fahren – allerdings nur bis nach Hause. Wichtig ist jedoch, die konkret vor Ort geltenden lokalen Regelungen zu beachten. Eine Umweltzone mit Euro 2-Plakette zu befahren, dürfen außerdem die folgenden Fahrzeuge:

  • Kleinkrafträder
  • dreirädriges Kraftfahrzeug
  • Oldtimer mit einem H-Kennzeichen
  • Oldtimer mit roter 07-Nummer
  • land- und forstwirtschaftliche Zugmaschinen

Darüber hinaus sind weitere Fahrzeuge vom Verkehrsverbot gemäß § 40 Absatz 1 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) ausgenommen:

  • Arzt- und Krankenwagen mit der Kennzeichnung „Arzt Notfalleinsatz"
  • Fahrzeuge, die eine Person transportieren, in deren Schwerbehindertenausweis das Merkzeichen „aG“, „H“ oder „Bl“ nachgewiesen wird
  • Oldtimer mit einem H-Kennzeichen
  • Oldtimer mit roter 07-Nummer
  • zivile Fahrzeuge, die im Auftrag der Bundeswehr benutzt werden

Euro 2: Umrüsten von roter auf grüne Plakette ist nicht möglich

Es besteht keine Möglichkeit, ein Auto mit roter Umweltplakette so umzurüsten, dass es eine grüne Plakette erhält. Ein Euro 2-Dieselfahrzeug kannst du maximal auf die Schadstoffklasse 3 umrüsten. Dies entspricht der gelben Plakette. Eine Möglichkeit der Umrüstung ist der Einbau eines Dieselpartikelfilters, der die Abgase filtert und den Schadstoffausstoß verringert.

Auch Austauschkatalysatoren oder aufgerüstete Katalysatoren (Upgrade-KAT) sowie Kaltlaufregelsysteme verringern den Ausstoß von Feinstaub. Der Einbau eines Dieselpartikelfilters kostet zwischen 700 und 1.500 Euro. Allerdings bleiben Fahrverbote in Umweltzonen in den meisten Fällen bestehen, weil sie auch für Autos mit gelben Plaketten gelten.

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Zukunftsaussichten für Euro 2-Autos

Die Europäische Union hat sich im Herbst 2022 auf ein Gesetz geeinigt, durch das ab 2035 nur noch klimaneutrale Fahrzeuge zugelassen werden dürfen. Das Verbot von Verbrennern fördert die Mobilitätswende hin zur Elektromobilität. Zukünftig sollen nur noch Autos verkauft werden, die keine Treibhausgase ausstoßen.

Für Verbrenner-Motoren bedeutet das aktuell noch kein Aus. Gebrauchtwagen, darunter auch Autos mit Euro 2-Norm, können auch bis 2035 weiterhin verkauft werden, insofern es sich nicht um eine Erstzulassung handelt.

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